Köln | Am Montagmorgen wurde der aktuelle „Kölner Wohnraummietspiegel Januar 2013“ vorgestellt. Herausgegeben wird dieser zum 20. Mal von der „Arbeitsgemeinschaft Kölner Mietspiegel“ und berücksichtigt die Mietveränderungen innerhalb der letzten vier Jahre auf Basis von Datenerhebungen aus 20.000 Mietverträgen. Im Vergleich zum letzten Mietspiegel vom November 2010 ergeben sich je nach Wohnlage und Alter einer Wohnung Teuerungen bei der Nettokaltmiete zwischen 0,10 und 0,30 Euro pro Quadratmeter. Bei  Neuvermietungen in den besonders stark nachgefragten linksrheinischen Stadtteilen Lindenthal, Sülz, Klettenberg und der Innenstadt können laut Arbeitsgemeinschaft Teuerungen mit Spitzenwerten von bis zu 30 Prozent im Vergleich zu Bestandsmieten möglich sein.

Dabei habe sich der Mietspiegel in den vergangenen Jahren „sehr moderat“ entwickelt und sei mit durchschnittlich 0,9 Prozent Erhöhung pro Jahr unter der durchschnittlichen Teuerungsrate geblieben, so Thomas Tewes vom Kölner Haus- und Grundbesitzerverein.  Das würde bedeuten, dass Vermietungen derzeit keine lohnende Investition mehr seien, fügte er hinzu. Aus diesem Grunde seien im Bereich des Mietwohnbaus keine Investitionen mehr zu beobachten.

Lediglich im „preiswerten Segment“ – Wohnungen mit Baujahr bis 1960, mit Größen bis zu 40 Quadratmetern – wiesen laut Tewes eine Steigerung von 5,7 Prozent im Vergleich zum letzten Mietspiegel vor zwei Jahren auf. Hier wird der Quadratmeter für die Kaltmiete künftig mit bis zu 7,20 Euro veranschlagt (in einfacher Wohnlage). Nach 2005 fertiggestellte 60-Quadratmeter-Wohnungen in „sehr guter Wohnlage“ wie etwa in Lindenthal, Klettenberg oder auch Marienburg haben hiernach einen durchschnittliche Nettokaltmiete  von bis zu 11,70 Euro pro Quadratmeter.

Bei allen anderen Mietimmobilien sind der mittleren und sehr guter Wohnlage liegt der aktuelle Mietspiegel zwischen 0,10 und 0,20 Euro über dem alten. Bei Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 100 Quadratmetern und mehr sind hingegen keine beziehungsweise kaum Veränderungen vorgenommen worden.  

Als „wahren Preistreiber“ sehen die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft die steigenden Nebenkosten. Die „zweite Miete“ betrage mitunter bis zu drei Euro pro Quadratmeter, so Jürgen Becher, Geschäftsführer des Mietervereins Köln. Deshalb appelliert er auch an die Kölner Vermieter, nicht zu stark von Kaltmieterhöhungen Gebrauch zu machen. Die Arbeitsgemeinschaft, bestehend aus der Rheinischen Immobilienbörse, dem Mieterverein Köln, dem Kölner Haus- und Grundbesitzerverein, dem Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln sowie der Vereinigung von Haus, Wohnungs-, und Grundeigentümern Köln, appelliere auch an die Politik, sich dafür einzusetzen, ein weiteres Ansteigen der Nebenkosten einzudämmen.

Infobox:

Der  „Kölner Wohnraummietspiegel“  für frei finanzierte Wohnungen erscheint turnusmäßig alle zwei Jahre, in dieser Form zum 20. Mal. Die Arbeitsgemeinschaft Kölner Mietspiegel wertete dafür Daten aus rund 20.000 Mietverträgen aus. Dabei werden Neuvermitungsmieten und Mieten aus bestehenden Mietverhältnissen, die an das das allgemeine Mietniveau angepasst wurden, aus den vorangegangenen vier Jahren berücksichtigt.  

Der vollständige Kölner Mietspiegel ist gegen eine Schutzgebühr von 3,50 Euro ab sofort  bei den folgenden Stellen erhältlich:

Kölner Haus- und Grundbesitzerverein
Mieterverein Köln
Rheinische Immobilienbörse
Vereinigung von Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümern Köln

Autor: Daniel Deininger
Foto: Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Kölner Mietspiegel (vlnr.): Stefan Ferber (Amt für Wohnungswesen der Stadt Köln), Ellen Lindner, Theodor J. Greif (Rheinische Immobilienbörse), Jürgen Becher (Mieterverein Köln) und Thomas Tewes (Kölner Haus- und Grundbesitzerverein)