Birgit Meyer war zehn Jahre lang Intendantin der Kölner Oper. Foto: Imago/Horst Galuschka

Köln | Mit den letzten Vorstellungen des Barbier und der Zauberflöte ist am Staatenhaus auch eine Ära zu Ende gegangen. Dr. Birgit Meyer verabschiedet sich nach zehn Jahren als Intendantin der Oper Köln, zehn Jahre nach Schließung des Opernhauses am Offenbachplatz, in denen sich die Oper zunächst neu orientieren musste.

Nach Zwischenstationen im Palladium und im Musical Dome etablierte Birgit Meyer ab 2015 gemeinsam mit Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das StaatenHaus als fixe Interimsspielstätte und verwirklichte in den ehemaligen Messehallen ihre Vorstellung einer Oper für alle: offen, begeisternd und verbindend.

Das permanente Arbeiten in einer Ausnahmesituation, dazu die Herausforderungen der Pandemie, haben ein ausgeprägtes Miteinander an der Oper Köln entstehen lassen“, sagte Meyer. „Die Ziele und Visionen zu erhalten und eines Tages an den Offenbachplatz zu tragen, sehe ich als Notwendigkeit an, damit die Oper auch in Zukunft ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft einnimmt und dialogfähig bleibt.

Kölner Oper erfreute sich großer Resonanz

Die nun endende Spielzeit 2021.22 erfreute sich einer großen Resonanz auch beim jungem Publikum, und es gelang, abgesehen von wenigen pandemie-bedingten Absagen alle geplanten Vorstellungen umzusetzen. Bei über 200 gespielten Vorstellungen betrug der Anteil an Schüler- und Studentenkarten 25% über die ganze Spielzeit; bei »Carmen« und „Zauberflöte« lag er zuletzt sogar bei 30%. Oper als generationenübergreifendes Erlebnis – in Köln konnte es realisiert werden.

Meyer: „Der Spielort StaatenHaus hat uns bei diesem Anliegen gefordert, aber auch gefördert. Insbesondere hat er beim Publikum Schwellenängste abgebaut und sich für viele junge Menschen als attraktiv und anziehend erwiesen. Oper, die für eine Stadtgesellschaft nachhaltig wirksam ist, muss mehr sein als nur ein Bespiel-Theater mit Gast-Weltstars.“

Kölner Oper für Markenprozess ausgezeichnet

Anfang des Monats wurde die Oper Köln für ihren Markenprozess »Wir sind Oper Köln« in Berlin mit dem German Brand Award in der Kategorie »Excellence in Brand Strategy and Creation – Brand Strategy – B2C« ausgezeichnet. Neben Firmen wie Bosch oder Vodafone war die Oper Köln die erste und einzige Kulturinstitution unter den Ausgezeichneten. Die Oper Köln hat sich damit dem Wettbewerb um die allgemeine Aufmerksamkeit für ihr Angebot gestellt.

Ein dreibändiges Buch soll nun auf bewegte Zeiten zurückblicken und Chancen für die Zukunft aufzeigen. Ab September 2022 im Verlag Walther König erhältlich, dokumentiert es die Arbeit der letzten Jahre.

Die dreibändige Publikation mit den Titeln »Kosmos StaatenHaus« (2015.22) / Chronologie (2006.07 – 2021.22) / „Was Oper kann!“ (2012.13 -2021.22) bildet nicht nur eine vielseitige Rückschau auf die letzten Jahre, sondern vermittelt eindrücklich, was Oper kann und gibt Impulse, wie wir sie lebendig und kraftvoll in die Zukunft führen können.

Dreibändige Publikation erscheint im September

Der 1. Band – »Kosmos StaatenHaus« – stellt im Rahmen einer reich bebilderten Rückschau u.a. die geleistete Pionierarbeit sowie den Kraftakt dar, aus einer Messehalle innerhalb weniger Wochen eine Oper zu erschaffen. Das Buch beleuchtet zudem die großen Opernmomente im Staatenhaus, berichtet über die Herausforderungen einer Pandemie und beschäftigt sich mit den Schwerpunkt-Themen der Intendanz Meyer.

Der 2. Band dient als chronologisches Nachschlagewerk und dokumentiert – chronologisch – alle Produktionen, Spielorte, Besetzungen und Produktionsteams ab 2006.07 bis zum Ende der Spielzeit 2021.22.

Der 3. Band »Was Oper kann« stellt die Arbeit der Kinderoper Köln von 2012.13 bis 2021.22 in den Vordergrund und geht noch einmal auf die Reise an jene Orte, an denen Intendantin Birgit Meyer und ihr Team auf besonders erwähnenswerte Art und Weise in die Gesellschaft hinein gewirkt haben. Mittels eindrücklicher Fotos und bewegender Texte wird die Trilogie mit spannenden Erörterungen der Arbeiten der Kinderoper Köln sowie der Abteilung »Theater und Schule« finalisiert und zeigt auf, wie die Oper Köln in die Mitte der Stadtgesellschaft gewirkt hat. (red03)