Köln | Durch die extremen Regenmengen die das Tief „Bernd“ in den vergangenen 24 Stunden auf das Einzugsgebiet des Rheins abregnete steigt der Pegel Köln für den Rhein derzeit stark an. Die Stadtentwässerungsbetriebe Köln rechnen am Wochenende mit einem Höchststand von 9 Metern, geben aber zu bedenken, dass diese Prognose noch unsicher sei.

Aktuell steht der Kölner Pegel um 8:30 Uhr bei 6,56 Metern. Für Freitagmorgen erwarten die Hochwasserexperten einen Pegelstand von 7,90 Metern (+/- 15 Zentimeter). Für das Wochenende könnte der Rhein einen Wasserstand von 9 Metern erreichen, allerdings ist hier die Prognose noch unsicher. Die Zuflüsse der Mosel wie Prüm, Nims, Our und Sauer melden derzeit 20 bis 50 jährliche Hochwasserlagen. Für die Sieg wird derzeit ein 2 jährliches Hochwasser gemeldet.

Die Hochwasservorhersagezentrale Baden-Württemberg spricht bei den Wasserständen an Hoch- und Oberrhein aufgrund der Vorbelastung von einem hohen Niveau. An den Rheinpegeln Hauenstein, Kehl-Kronenhof und Maxau sind die Hochwassermeldewerte seit einigen Tagen überschritten. Am Pegel Maxau ist der Wasserstand vorübergehend fallend. Zum Nachmittag ist jedoch mit einem erneuten Anstieg zu rechnen.

Am Mittelrhein wird mit einer Einstellung der Schifffahrt am Freitag gerechnet. Dann soll dort der Pegel die 6,50 Meter Marke erreichen. In Koblenz baut die örtliche Feuerwehr nach „SWR“-Berichten im Stadtteil Neuendorf die Hochwasserschutzwand auf. Der Campingplatz in Neuendorf wurde geräumt und 120 Gäste mussten das Gelände verlassen.

Das sind die nächsten Hochwasserschutzmaßnahmen in Köln

Ab einem Pegel von 6,30 Metern, der in Köln bereits aktuell überschritten ist, ist der Parkplatz an der Bastei überflutet. In Kürze wird das Hubtor in Rodenkirchen ab einem Rheinpegel von 6,80 Metern geschlossen. Der Informationswert 2 wird ab 7 Metern erreicht und damit vor dem Freitagmorgen. Ab jetzt arbeitet in Köln die erweiterte Hochwasserschutzzentrale und ist 24 Stunden besetzt. Feuerwehr, Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung, Polizei, RheinEnergie, DLRG und THW werden beteiligt. Jetzt wird das Kölner Kanalnetz geschützt und 250 Maßnahmen werden durchgeführt. Unter anderem werden die Hochwasserverschlussdeckel installiert. Im Rodenkirchener Auenviertel werden die ersten mobilen Wände aufgebaut. In Porz-Zündorf wird die Groov geflutet. Ab einem Wasserstand von 8,10 Metern wird die Promenade der Kölner Altstadt angeflutet. Ab 8,50 Metern ist der Kölner Stadtteil Kasselberg von Wasser umschlossen und kann nur noch per wattfähigem Fahrzeug erreicht werden. Ab 8,60 Metern wird der Rheingarten in der Kölner Altstadt mit mobilen Elementen verschlossen und bei 8,80 Metern wird die mobile Wand in Porz Zündorf fertiggestellt. Ab 9,30 Metern ist der Kasselberg nur noch per Boot erreichbar. Ab 10 Metern wird der Rheinufertunnel geschlossen und ab 10,70 Metern wird für Köln der Katastrophenalarm ausgelöst. Damit ist aber bei einer Prognose von 9 Metern am Wochenende nicht zu rechnen.

Autor: red
Foto: Das Archivbild zeigt ein Hochwasser in Köln-Rodenkirchen