Köln | Die Kölner Polizei nahm am gestrigen Montag einen 37-jährigen Iraner fest, dem sie Urkundenfälschung in unterschiedlichen Fällen, den Handel mit Betäubungsmitteln, Kreditbetrug und Menschen illegal nach Deutschland zu schleusen in mehr als zehn Fällen vorwirft. Der mutmassliche Täter entwickelte einen immense kriminelle Energie. Polizeioberrat Gunnar Hömann, Leiter der Kriminalinspektion 5 und Jürgen Haese, stellvertretender Leiter des Kriminalkommissariats 34, erklären die Arbeit der Ermittler im Interview mit report-K.

Der Fall beginnt für die Ermittler der Kölner Polizei bereits im November 2016. Der gestern festgenommene Haupttäter, der 37-jährige Iraner, will sich im Bürgerzentrum Kalk mit einem gefälschten dänischen Reisepass registrieren und wird festgenommen. Bei seinen Vernehmungen bei der Kölner Polizei spricht er von einem Mittäter, dem er versucht die Taten in die Schuhe zu schieben und von sich abzulenken. Den ermittelnden Beamten wird sehr schnell klar, dass der Mann den Mittäter nur erfunden hatte und selbst die Taten beging.

Zum einen führte er einen schwunghaften Handel mit Drogen. Bei der Festnahme am Montag fanden die Beamten ein Kilogramm Opium. Bei der Festnahme in Lövenich nahm die Polizei drei weitere Täter fest, darunter den Lieferanten des Opiums aus den Niederlanden und dessen Fahrer. Neben dem Handel mit Betäubungsmitteln verdingte der Haupttäter sich auch als Schleuser. Die gefälschten Pässe kamen aus Griechenland. Mindestens 15 Menschen soll der Mann geschleust haben. Zudem soll er zum Zweck des Kreditbetruges Lohnabrechnungen und Schufaerklärugen gefälscht haben oder diese anfertigen haben lassen.

Seit November 2016 begleiteten die Beamten den Haupttäter mit verdeckten Ermittlungen. Nach der Festnahme am Montag durchsuchten die Beamten der Kölner Polizei in der Stadt 12 Wohnungen. Weitere fünf Wohnungen wurden in NRW, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Brandenburg durchsucht. Dabei stellten die Beamten Bargeld, Waffen und Drogen sicher. Die Polizei spricht von einer sehr guten Beweislage gegen die Täter. Der 37-Jährige wird heute noch einem Haftrichter vorgeführt. Die Tatvorwürfe: Schleusung, Urkundenfälschung, Kreditbetrug und Handel mit Betäubungsmitteln.

Autor: Andi Goral