Köln, 24.02.2006, 17:00 Uhr > Die am vergangenen Mittwoch verstorbene Schriftstellerin Hilde Domin wird am Samstag, 4. März 2006, auf dem Bergfriedhof in Heidelberg beigesetzt. Vor der Beerdigung veranstalten Freunde der Dichterin um 11 Uhr eine Trauerfeier in der Heidelberger Peterskirche. Oberbürgermeister Fritz Schramma schickt einen Kranz mit der Aufschrift „Ein stiller Gruß aus Ihrer Heimatstadt Köln“.

Schramma zeigt sich tief betroffen über den Tod der in Köln geborenen Domin. „Wir verlieren mit ihr eine der bedeutendsten Lyrikerinnen der Nachkriegszeit. Mit ihrem umfassenden Werk an Gedichten und auch theoretischen Schriften hat Hilde Domin die Lyrik bis in die Gegenwart entscheidend mitgeprägt und bereichert.“ Doch nicht allein unter rein künstlerischen Gesichtspunkten verdiene ihr Werk höchste Anerkennung. Auch und gerade die ethisch-moralische und damit gesellschaftspolitische Dimension ihres dichterischen Schaffens, ihr immer wieder neu formuliertes Postulat, sich der politischen Gleichschaltung zu widersetzen, könne nicht genug gewürdigt werden.

Als „aufrichtiger Bewunderer“ von Domins literarischem Schaffen würdigt der Oberbürgermeister ihre Gedichte als Appell, alte und neue Tabus zu überwinden, skeptisch zu bleiben gegenüber Moden und allgemeinen Ansichten und die Auseinandersetzung mit Normen und Norm gewordenen zu suchen. Dies gelte um so mehr, als sich Domin selbst schon in jungen Jahren systematischer Diskriminierung, Verfolgung und Vertreibung ausgesetzt sah.

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung
Quelle: Stadt Köln