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Köln | Eigentlich wollten die Kölner Sozialdemokraten am kommenden Samstag auf ihrem Unterbezirksparteitag eine neue Spitze wählen und zwei Frauen wollten eine Doppelspitze bilden. Eine sprang ab. Heute wurde der Unterbezirksparteitag offiziell und öffentlich abgesagt.

Die Kölner SPD kommt innerparteilich nicht zur Ruhe. Es rumort und es ist alles andere als Einheit zu spüren. Am Samstag kann die Partei ihren Parteitag nicht abhalten. Am Mittwochabend beschloss der Unterbezirks-Vorstand die Absage. Als Grund wird genannt, dass die Basis empfohlen habe aufgrund von Gesundheitlichen Themen den Parteitag abzusagen. Dies habe eine Rücksprache mit Ortsvereinen, Stadtbezirken, Arbeitsgemeinschaften und Jusos ergeben. Noch in 2022 soll ein neuer Termin gefunden werden. Allerdings ist zur Einberufung eines nächsten Termins die Wahrung einer Dreimonatsfrist erforderlich.

Christiane Jäger, Vorsitzende der Kölner SPD: Wir haben die Entscheidung nach reiflicher Abwägung getroffen. Es stehen wichtige inhaltliche und personelle Entscheidungen an, die wir breit diskutieren wollen. Das ist schwer möglich, wenn wegen akuter Erkrankungen für viele Delegierte die Teilnahme nicht möglich ist. Wir wollen die Zeit als Partei jetzt nutzen, um ein breites und mehrheitsfähiges Personaltableau zur Bewältigung der Herausforderungen der kommenden Jahre für unsere Stadt erarbeiten. Diesen Prozess werden wir in den kommenden Wochen vorantreiben. Ich bin guter Dinge, dass uns dies gemeinsam in der Partei gelingen wird.“

Es geht um die Führung in der Partei, in der es Lager gibt, die sich nicht grün sind. Vor allem wer soll die Partei in Zukunft und nach Christiane Jäger führen? Zwei Frauen sollten die Doppelspitze bilden: Lena Marie Snelting die ehemalige Juso-Chefin will sich und das immer noch wählen lassen. Nicht mehr kandidieren wollte Susanna dos Santos Hermann, die jahrelang im Kölner Rat und später mächtige SPD-Landtagsabgeordnete. Nach Medieninformationen wollte auch Claudia Walther kandidieren. Auch auf den anderen 22 Spitzenplätzen in der Partei ist noch nicht alles sortiert. Walther ist studierte Politikwissenschaftlerin und arbeitete für die Bertelsmann-Stiftung. 2019 kandidierte sie für das Europaparlament. In diesem Zusammenhang führte report-K ein Interview mit Walther.