Köln |  Es sind deutliche Worte, die die Sportjugend Köln findet, wenn es um die Turnhallenbelegung in Köln für Flüchtlinge geht. Man wirft der Stadt den Weg des geringsten Widerstandes vor und fühlt sich „völlig alleingelassen“. Geht sogar weit, dass man unterstellt der Kölner Breitensport solle  stillschweigend und fahrlässig zerschlagen werden, während 100 oder 200 Millionen Euro mehr für die Opernsanierung ausgegeben würden.

So schreibt die Sportjugend: „27 Hallen, bald 40 und ständig noch mehr von den ca. 100 brauchbaren Hallen in Köln werden für die Flüchtlingsunterbringung mit marginalster Kommunikation okkupiert und entgegen Versprechungen nicht wieder sukzessive freigegeben. Flüchtlinge werden weiterhin auch in kleine Hallen eingepfercht. Angebote und Ideen für alternative Unterbringungspläne scheitern am Vorschriften- und Paragrafendschungel der Kölner Verwaltung. Selbst einfache Ideen wie der Bau von Leichtbauhallen werden durch kleinliche Bürokratie immer wieder verzögert.“

Die für Sportvereine vorgesehene Entschädigung von 100.000 Euro schätzt die Sportjugend für zu gering ein und kritisiert, dass die bürokratischen Hürden für die Antragsstellung sehr hoch gelegt seien. Kritisch sieht man, dass diese Summe aus dem Sportetat entnommen werde. Der Sport sich also mit seinen eigenen Mitteln entschädige. So schreibt die Sportjugend: „Respektloser kann man dem Jugend- und Breitensport und seiner Integrationsarbeit nicht begegnen. Wenn selbst für ihre hervorragende Kinder-, Jugend- und integrative Flüchtlingsarbeit bekannten Vereine, wie z.B. MTV Köln und DJK Wiking, abrupt ihrer Möglichkeiten beraubt werden, ist die Grenze des Erträglichen deutlich überschritten.“

Autor: ag
Foto: Eine Turnhalle in Köln Weiden, belegt mit Betten für Flüchtlinge