Blumen, Gedenkstein und Erinnerungszettel liegen vor dem Baum im Volksgarten. Foto: Krücken

Köln | Es ist eine Geste der Menschlichkeit. Fast 5000 km entfernt.

Am Montag Nachmittag hielten etliche Spaziergänger im Kölner Volksgarten inne. Unweit des Weihers fielen den Passanten ein bunter Strauß symbolischer Tulpen unter einem Baum ins Auge. Daneben ein Blatt Papier.

Mit Portraitfotos und berührenden Worten erinnern Unbekannte an diesem „Gedenkbaum“ an die beiden im Iran am 7. Januar hingerichteten Männer Seyed Mohammad Hosseini (†39) und Mohammad Mehdi Karami (†22).

Die Männer nahmen an Demonstrationen gegen das Regime teil, waren Karate-Sportler.

„Hosseinis Anwalt erklärte, dass er während der Haft schwer misshandelt wurde. Seyed Mohammad kümmerte sich um seinen kranken, jüngeren Bruder, da beide Elternteile verstorben waren und die beiden Brüder sonst keine Angehörige hatten“, heißt es, „darum liegt dieser Stein hier. Um zu zeigen, dann an ihn gedacht wird. Und, dass wir alle seine Familie sind.“

Die Solidarität mit den Opfern des Regimes im Iran ist in Köln seit Monaten spürbar. Bereits Anfang November hatte es vor dem Rathaus eine Mahnwache gegeben.

Mit Portraitfotos wird den beiden ermordeten Männern gedacht. Foto: Krücken

„Es waren 450 Menschen da – es war muckmäuschenstill. Es wurde gemeinsam viel geweint. Es wurden gesungen“, so eine Demonstrantin zu report-K seinerzeit, „Revolutionslieder – auch das Lied Baraye. Auf dem Boden lagen Bilder mit den erschossenen, getöteten Menschen – viele Kinder. Dazwischen Tulpen. Tulpen stehen für die Verstorbene Menschen im Iran.“

So wie nun unter dem Baum im Volksgarten.