Die Universität zu Köln hat heute in einem feierlichen Rahmen das neue „Zentrum für LehrerInnenbildung“ eröffnet. Unter den Gästen war auch NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann. „Die Kölner Universität ist mit über 10.000 Lehramtsstudierenden die größte Ausbildungsstätte in Nordrhein-Westfalen. Deswegen ist es toll, dass ein weiterer Schritt gemacht wurde, die zukünftigen Lehrer hervorragend auszubilden“, freute sich die Ministerin für Schule und Weiterbildung. Als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität zu Köln soll das neu gegründete „Zentrum für LehrerInnenbildung“ (ZfL) in der Immermannstraße in Köln-Lindenthal künftig alle Lehramtsstudierenden im modularisierten und reformierten Studium begleiten. Gemeinsam mit den lehrerbildenden Fakultäten der Universität entwickele das Zentrum Konzepte für die Zukunft der Lehrerbildung und versteht sich als „gestaltende Kraft in einer vielseitigen Ausbildungsregion“. Über 1.350 Schulen, vier kooperierende Zentren für schulpraktische Lehrerausbildung sowie die Deutsche Sporthochschule und die Hochschule für Musik und Tanz sind Partner des Zentrums.

„Wir brauchen Lehrernachwuchs!“
Die Ministerin betonte bei der Eröffnung, dass der Lehrernachwuchs sehr wichtig sei: „Wir brauchen den Lehrernachwuchs. In diesem Jahr haben wir rund 7.000 Lehrer eingestellt und die Verjüngung wird sich weiter fortsetzten.“ Sie sei sich sicher, dass das Zentrum eine neue Heimat und ein wichtiger Bezugspunkt für die betroffenen Studierenden sein werde und hob die Bedeutung der insgesamt 22 Mitarbeiter, die sie als „Herzstück des Zentrums“ bezeichnete, hervor. Die Umsetzung des Zentrums ist Teil des bereits 2009 beschlossenen, neuen Lehrerausbildungsgesetzes. Darin vorgesehen ist eine Studien-Reform, die mit dem im Oktober begonnenen Wintersemester umgesetzt wurde. „Die Lehrausbildung wird insgesamt praxisorientierter, durch eine universelle Ausbildung an allen Hochschulen professioneller, profilierter und es etabliert ein neues Lehrerbild“, so Löhrmann. Diese neue öffentliche Wahrnehmung der Lehrer sei sehr wichtig, man wolle ein neues Bild des „Lehrbegleiters“ erschaffen. Der Rektor der Universität, Axel Freimuth, ist sich der großen Aufgabe bewusst: „Wir wollen möglichst gut ausgebildete Lehrer haben. Uns ist bewusst, dass dies eine gesellschaftlich herausragende Aufgabe ist.“ Neben zukünftigen Lehrern bräuchte die Universität jedoch selbst auch akademischen Nachwuchs für die eigene Lehrerausbildung.


 NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann, der Rektor der Universität zu Köln, Axel Freimuth, und der Leiter des neuen Zentrums, Hans-Joachim Roth

Ein Viertel studieren auf Lehramt
Freimuth betonte, dass man schon 2005 begonnen habe, alle Fächer zu strukturieren und das Fächerspektrum zu homogenisieren. Der nächst notwendige Schritt sei eine zentrale Anlaufstelle gewesen, die mit sämtlichen, notwendigen Kompetenzen ausgestattet werden müsste. Diesen Schritt sei man nun mit der Umsetzung des Zentrums gegangen. „Es bekommt außerdem ein professionelles Management und wird mit erheblichen finanziellen Mitteln ausgestattet“, so Freimuth. Auch der wissenschaftliche Leiter der neuen Einrichtung, Hans-Joachim Roth, ist überzeugt, auf einem guten Weg zu sein: „Die Fakultäten arbeiten nun schon im Vorhinein zusammen, die Zusammenarbeit der Fakultäten hat sich im Allgemeinen deutlich verbessert.“ Ingesamt studieren ein Viertel aller bei der Universität zu Köln eingeschriebenen Studenten auf Lehramt. Ihnen stehen 104 Fächer mit 124 Kombinationsfähigkeiten zur Auswahl, so Roth.

„Studenten sind froh, dass jemand zuhört“
Kristin Wulfert, selbst Lehramtsstudentin (Deutsch und Latein) und eine der Mitarbeiter im „Zentrum für LehrerInnenbildung“ sei sich sicher, dass die zentrale Anlaufstelle für die Studenten hilfreich ist. „Im Moment herrscht teilweise eine gewisse Ahnungslosigkeit und es gibt leider auch Fragen, die wir den Studenten noch nicht beantworten können“, so Wulfert. Die jungen Leute seien aber froh, dass es jemanden gibt, der zuhört und ihnen das Gefühl vermittelt, für sie da zu sein. Die meist gestellten Fragen bezögen sich dabei auf Orientierungspraktika, die Erstellung eines Portfolio sowie Anrechnungen innerhalb des Studiums.

[Marcel Clemens für Report-k.de | Kölns Internetzeitung]