Von Juni bis zum August gibt es im Theater an der Aachener Straße 30 Veranstaltungen. Die Zahl der Plätze wurde deutlich reduziert.

Köln | Theatermachen unter den Bedingungen der Corona-Pandemie ist eine echte Herausforderung, der man sich stellen muss. Das hat auch die Volksbühne am Rudolfplatz erfahren, die am 8. Juni wieder ins Rampenlicht zurückkehrt. 30 Veranstaltungen sind bis zum August geplant und für jede muss ein eigenes Hygienekonzept vom Gesundheitsamt genehmigt werden. Auch im Saal gibt es Veränderungen – so wurden einzelne Sitzreihen entfernt und die Zahl der Plätze von 400 auf 130 reduziert.

„Wir sind damit von Economy-Sitzplätzen in die Business-Class gewechselt“, sagt Axel Molinsky, Geschäftsführer der Volksbühne. Auch in der Zeit des Lockdowns gab es mit „Ein Flügel Abstand“ insgesamt 16 Veranstaltungen, die als täglicher Stream online zu sehen waren. „Wir stecken als Volksbühne den Kopf nicht in den Sand, auch wenn wir nur von den Vermietungen und dem Ticketverkauf leben und keine öffentlichen Zuschüsse bekommen.“ Die Hygienemaßnahmen sind trotzdem eine Herausforderung: „Wir tasten uns an das Thema heran. Es braucht kreative Konzepte, die individuell auf jedes Haus abgestimmt sind“, berichtet die technische Leiterin Verena Rogler.

Los geht es am 8. Juni mit der Uraufführung der Komödie „Suite Grand Royal – Wahrheit oder Pflicht“, bei der allesamt frühere Schauspieler der Fernsehserie „Unter uns“ auf der Bühne stehen. In der Komödie geht es um Wahrheit und Schein, um Zwänge und Sehnsüchte und über Schönheitsideale und das, was den Menschen wirklich glücklich macht. Die Vorstellungen am 9. und 10. Juni werden auch als kostenpflichtiger Live-Stream mit interaktiven Elementen angeboten.

Ein besonderes Konzert gibt es am 14. und 15. Juni für Björn Heuser, der mit seinen „Montagsliedern“ in die Volksbühne kommt. Aus dem ursprünglichen Termin am 6. April wurden wegen der großen Nachfrage zwei Konzerte und anders als bei normalen Konzerten von Heuser ist jetzt das Mitsingen wegen der Corona-Auflagen nicht möglich. „Das bedeutet aber nicht ein Stimmungsverbot“, betont der Musiker.

Im Sommer bietet die Volksbühne auch zwei Kinder- und Familienstücke an. Los geht es am 20. Juni mit „Fridolino in Köln“, bei dem der kleine Esel Fridolino mit der Fremdenführerfliege Frida vom Friesenplatz die Großstadt Köln erkundet. Am 21. Juni kommen Johannes Stankowski und seine Band an die Aachener Straße um ihre Songs aus dem Album „Tausend schöne Dinge“, den großen und kleinen Musikfans zu präsentieren.

Am 22. und 23. Juni ist das Berufskolleg Ehrenfeld mit „Queer denken – einfach ich sein“ in der Volksbühne zu Gast, Im Musicalprojekt geht es um Liebe, Freundschaft, Mut und Toleranz. Es wird die wechselvolle Geschichte eines jungen Menschen erzählt, der als Mädchen geboren wurde, der sich aber schon immer als Junge gefühlt hat.

In der Krise kommt es auch zu nachbarschaftlichen Kooperationen. So ist am 26. und 27. Juni das Theater im Bauturm, das auf der anderen Straßenseite liegt, mit „Sommerloch. Eine Reisewarnung“ zu Gast in der Volksbühne. Bei dem literarischen Abend mit Laurenz Leky, Rene Michaelsen und Bernd Schlenkerich, geht es um das literarische Reisen, für das es weder Auto, Zug noch Flieger braucht. Die Spanne der Texte reicht von Goethe über Rio Reiser bis zu den Bläck Fööss.

Ein besonderes Konzert steht mit dem früheren Frontmann der Räuber, Torben Klein, auf dem Programm. „Klein zum Wein“ lautet am 4. Juli der Titel des Pianokonzerts mit dem Pianisten Christian Busch. Beide machen sich dabei auf die Spuren von Willi Ostermann, Jupp Schmitz und anderen kölschen Originalen – kölsche Tön einfach mal zum Flügel, su wie et fröher wor.

Das Sommerprogramm bestreitet die Springmaus mit „It’s my Musical“ vom 5. bis zum 30. August. Dabei wird jeder Abend komplett improvisiert, sodass kein Musical dem anderen gleicht. Das Publikum bestimmt die Geschichte genauso wie das Genre oder den Schauplatz des Geschehens. Das kann von „Eine Nacht mit Honecker“ bis zum „$711 und eine Nacht“ reichen.

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Volksbühne am Rudolfplatz, Aachener Straße 5, Theaterkasse: Tel. 0221/251747 oder Köln-Ticket Tel. 0221/2901.

Autor: Von Stephan Eppinger