Köster ist Lyrik, Blues, Rock und Kölsch  ohne Du, Kölle, Büdchen und sonstige Anbiederei an den so genannten Mainstream. Das tut gut. Köster und seine Band lebt Musik vor und sein Publikum, OK mehr in den älteren Semestern, schätzt dies vom ersten Ton an. Dazwischen Moderationen, die wiederum eigene Geschichten sind und von Swimming-Pools befreundeter und  reicher Musikerkollegen erzählen, die ihre blau gekachelten Objekte Haifischbecken nennen. Köster spricht von einem anderen Musikerleben, von Träumen, nicht ganz bei der Realität sein und von "porösen" wirtschaftlichen Verhältnissen. Seine Musik verbal und auf der Bühne gestenreich und manchmal wirkt der Schlaks so als suche er einen Platz auf der Bühne für sich selbst, greift Luftriffs und gesellt sich oder versteckt sich hinter seinem Lead-Gitarristen.


Köster und Band sind in diesem Jahr zum dritten Mal auf der Open-Air Bühne des Tanzbrunnens. Die Lieder wie „Jlöhndije Fäjer“, spielen im kleinkriminellen Milieu, oder fatalen Folgen der Ehrlichkeit „Fettpott“ und Blockwarten die allgegenwärtig sind, auch heute noch „Dat jeit uns all jet ahn“. Es sind Geschichten, so der Eindruck die aus spontanen und zunächst alltäglichen Beobachtungen unter der richtigen Feder und Gesang zu Bildern sich zusammenfügen und so ein Gemälde entwerfen, etwa wie bei „Em Hingerhoff“. Zwischen balladig, bluesig und ein bischen „If it ain´t country, it ain´t music”-Persiflage changieren Sounds und Lieder. Und wer gestern Abend im Tanzbrunnen war, kann sich sicher sein, dass er einen einmaligen Abend erlebte, so wie das bei großer Kunst eben so ist.

[ag]