Das Symbolbild zeigt ein Streichholz. In Zündhölzern befinden sich Spuren von Phosphor. Streichen wir das Zündholz über die Reibefläche reiben sich Spuren von Phosphor ab und dieser zündet mit Kaliumchlorat. Allerdings ist die Menge des Phosphors so gering, dass es nicht zu einer Explosion kommt.

Köln | In Köln wurde am Montag das Unternehmen „Klar“ gegründet, die „Klärschlammverwertung am Rhein“. Das Unternehmen will eine Klärschlammverbrennungsanlage in Köln-Merkenich bauen. Aus der Asche soll dann der Phosphor recycelt werden. Dazu bedarf es einer weiteren Anlage. Der umweltpolitische Sprecher der FDP-Ratsfraktion Dr. Rolf Albach fordert, dass diese zweite Anlage in einem Chemiepark und nicht zwischen der Wohnungsbebauung und dem Werk des Automobilherstellers im Kölner Norden entsteht.

Die Klärschlammverbrennung

Der Kölner, aber auch der Bonner und Klärschlamm aus 30 Umlandgemeinden der Kölner Region soll ab 2029 in Köln-Merkenich verbrannt werden. Bis dahin wird „Klar“ dort eine entsprechende Anlage gebaut haben. Report-K berichtete ausführlich.

Dann muss, so ist es gesetzlich geregelt, der im Klärschlamm befindliche Phosphor recycelt werden. Denn Phosphor ist eine endliche Ressource. Ressourcen werden immer wichtiger, das zeigt der gestern erreichte Erdüberlastungstag. Dieser ist immer früher im Jahr. Der Erdüberlastungstag markiert den Tag, an dem die Menschheit die ihr für ein Jahr zur Verfügung stehenden Ressourcen aufgebraucht hat. Derzeit benötigt die Menschheit 1,75 Erden, um ihren Ressourcenhunger zu stillen. Insofern ist das Phosphor-Recycling zu begrüßen, was auch Albach tut, denn er sagt, dass somit wertvolle Rohstoffe nicht deponiert werden.

Albach stellt zur Klärschlammverbrennung in Merkenich fest: „Die Verbrennung in Merkenich (Stufe 1) führt durch eine innovative Pipeline zu einer Entlastung der Menschen in Stammheim. In Merkenich wird das Braunkohlekraftwerk stillgelegt, das ist eine Entlastung. Für die Menschen ist die Klärschlamm­ver­bren­nung leider mehr Belastung als ein Park – aber weniger als ein zusätzlicher Automobilzulieferer, der eventuell zur Sicherung des Ford-Standortes auch denkbar gewesen wäre. Ein Anlieferkonzept wie für die Müllverbrennung ist notwendig. Die FDP bedauert, dass keine der vielen mit vielen Steuermitteln geförderten Technologie-Entwicklungen es geschafft haben, sich für eine Millionenstadt als Alternative zu einer Verbrennung darzustellen. In einem diversen Konsortium ist es leider zu schwer, Konsens für Innovation mit Risiko zu erzielen. Die FDP legt Wert darauf, dass die chemische Aufarbeitung der Asche (Stufe 2) nicht zwischen Fordwerk und Wohnbebauung gebaut wird: Es gibt genug Platz in deutschen Chemieparks.“

red01