Berlin | Die nordrhein-westfälische Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) hat die Geschlossenheit in der SPD-Spitze gelobt: „Ich kann mich auf die Unterstützung von sehr vielen in der Partei verlassen, auch auf die vom SPD-Kanzlerkandidaten“, sagte Kraft dem „Handelsblatt“ (Montagsausgabe). „Ich befürchte keinen Gegenwind aus Berlin, im Gegenteil.“

Dass SPD-Chef Sigmar Gabriel bislang noch keine Entscheidung für eine Kanzlerkandidatenkür verkündet hat, davon zeigt sich Kraft unbeeindruckt: „Mit solchen Fragen beschäftige ich mich nicht. Ich konzentriere mich auf unseren Wahlkampf hier in NRW.“ Zuletzt hatte die SPD-Vizevorsitzende mit ihrer Aussage für Aufsehen gesorgt, bereits zu wissen, wer SPD-Kanzlerkandidat werde. Im Mai 2017 wird in Nordrhein-Westfalen gewählt, nur wenige Monate vor der Bundestagswahl.

Darum gilt die NRW-Wahl als wichtiger Stimmungstest. „Das ist eine wichtige Wahl, keine Frage“, sagte Kraft. Auf der NRW-Wahl liege eine besondere Aufmerksamkeit.

„Das spornt uns eher an.“ Ein rot-rot-grünes Bündnis im Bundesland sieht Kraft kritisch. „Bei den letzten Sondierungsgesprächen 2010 hat sich gezeigt, dass die Linkspartei weder regierungsfähig noch regierungswillig war“, betonte Kraft.

„Wenn ich auf das Wahlprogramm der Linkspartei schaue, hat sich aus meiner Sicht daran auch nicht viel geändert.“ Sie kämpfe für eine starke SPD. „Ich würde mich freuen, wenn es hinterher mit den Grünen wieder reicht“, sagte Kraft.

Autor: dts