Krefeld | Auslöser des Großbrands am 9. Juli in einer Krefelder Holzhandlung mit einem Sachschaden von rund 30 Millionen Euro war eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe. Das teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Krefeld mit. Jetzt werde gegen einen 57-Jährigen wegen fahrlässiger Brandstiftung ermittelt.

Er habe zugegeben, auf dem Gelände der Holzhandlung geraucht und die brennende Zigarette im Bereich der Gartenmöbelausstellung entsorgt zu haben. Der Mann könne sich jedoch nicht erinnern, ob er diese einfach weggeschnippt oder ausgetreten habe, so die Polizei. Die Ermittler sind jedoch sicher, dass selbst eine ausgetretene Zigarette genug Restwärme besitze, um Holzspäne oder Laub in Brand zu setzen. Kommissar Nikolaus Magis sprach von einer „Verkettung unglücklicher Umstände“. Der 57-Jährige sei „geschockt“ gewesen, als er vom Ausmaß des Schadens erfuhr. Polizei und Staatsanwaltschaft schützen die Identität des mutmaßlichen Täters.
Nun steht der Vorwurf der fahrlässigen Brandstiftung im Raum. Schlimmstenfalls müsse er mit einer Haftstrafe von fünf Jahren und Schadensersatz-Forderungen von bis zu 30 Millionen Euro rechnen, sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Hans-Dieter Menden. Das Feuer hatte ein Fabrikations- sowie ein Geschäftsgebäude völlig zerstört.
Rund 800 Feuerwehrleute hatten 26 Stunden gebraucht, bis der Brand unter Kontrolle war. Die Nachlöscharbeiten dauerten noch einmal über vier Tage an. Ein Übergreifen der Flammen auf einen nahe gelegenen Supermarkt hatte die Feuerwehr verhindern können. Schon bald hatten sich die Ermittlungen der Polizei auf Brandstiftung konzentriert.

Autor: dapd