Köln | Die Kreissparkasse Köln legte heute ihre Zahlen für das Geschäftsjahr 2012 vor. Das Kreditneugeschäft erreichte mit 3,2 Milliarden Euro erneut einen Höchstwert (in 2011 rund 3 Milliarden Euro). Abzüglich der Wertberichtigungen auf Ergebnis vor Steuern konnte ein Wert von 105 Millionen Euro erzielt werden  –  ein Plus von 32 Millionen Euro. Die Kernkapitalquote stieg damit auf 10,2 Prozent. Die Bilanzsumme von insgesamt rund 24 Milliarden Euro fiel im Vergleich zum Vorjahr um 3,2 Prozent niedriger aus.

Grund hierfür sei, dass die im Zuge der Staatsschuldenkrise vorsorglich erhöhte Liquiditätsposition der Kreissparkasse Köln im Jahresverlauf vermindert werden konnte, so Alexander Wüerst, Vorsitzender des Vorstandes der Kreissparkasse Köln.

Kreditbestand gestiegen – Anstieg bei Konsumentenkrediten

Die Kreditbestände stiegen um rund 250 Millionen Euro auf ein Gesamtkreditvolumen von 19,3 Milliarden Euro. Die Geldvermögensbestände (Einlagen und Wertpapiere) der Kunden stiegen um 531 Millionen Euro auf  insgesamt 28,4 Milliarden Euro. Auch die Privatkunden haben laut Wüerst mit neuen Krediten in Höhe von 1,01 Milliarden Euro (2011: 0,95 Milliarden Euro, ein Zuwachs von 6,8 Prozent) zum Wachstum im Kreditgeschäft beigetragen. Das Kreditneugeschäftmit den Kommunen belief sich auf 328 (371) Mio. Euro. Dementsprechend kletterte der Gesamtbestand an Kundenforderungen im Berichtszeitraum um 251 Mio. Euro auf 19,3 (19,1) Mrd. Euro. Dieser verteilte sich mit 10,1 Milliarden Euro auf Unternehmen und Selbstständige, 7,12 Milliarden Euro auf Privatpersonen und 2,1 Milliarden Euro auf öffentliche Haushalte. Die Kommunen erzielten – unter anderem durch geringere Rückflüsse – mit 8,9 Prozent die größte Steigerung.  

Der Kreditbestand habe sich laut Wüerst nicht im gleichen Maße wie das Kreditneugeschäft entwickelt, da weiterhin viele Kunden einen Teil ihrer Liquidität zur Tilgung ihrer Kredite eingesetzt hätten. Die neu ausgelegten Immobilienkredite der Kreissparkasse Köln stiegen um 7,2 % auf 1,3 Euro (im Vorjahr 1,2 Millarden). Wie bereits im vergangenen Jahr habe die private Baufinanzierung das Geschäft mit Immobilienkrediten dominiert. Mit in diesem Segment neu zugesagten Darlehen in Höhe von 890 Millionen  Euro (2011: 830 Millionen Euro) lag die Sparkasse um 7,6 Prozent über Vorjahresniveau.  Die Kreissparkasse Köln gab in 2012 125,3 Millionen Euro an Allzweckdarlehen aus. Darüber hinaus vergab sie in Zusammenarbeit mit S-Kreditpartner 81,7 Millionen Euro an neuen Konsumentenkrediten – ein Zuwachs von 30 Prozent zu 2011.

Geldvermögensbestände gestiegen

Das Geldvermögen der Kunden (Einlagen und Wertpapiere) ist im Berichtsjahr um 531 Mio. Euro auf 28,4 Milliarden Euro (2011: 27,9 Milliarden Euro) gewachsen, wobei sich die bilanzwirksamen Einlagen nahezu auf dem hohen Vorjahresniveau bewegten.

Angesichts des niedrigen Zinsniveaus würden die Kunden immer preissensibler. Zahlreiche Banken aus dem Ausland hätten diese Situation genutzt, um Sparer in Deutschland mit hohen Zinssätzen zu ködern. Ordnungspolitisch bedenklich sei es insbesondere dann, wenn es sich hierbei um Kreditinstitute handle, die seit der Finanzkrise von staatlichen Hilfen profitierten. Dies verzerre den Wettbewerb um Spareinlagen in Deutschland zu Lasten der Kreditinstitute, die sich in derFinanzkrise bewährt hätten, erklärte Wüerst.

Bilanz: Ergebnis vor Steuern um 44 Prozent gesteigert

Die Ertragsentwicklung der Kreissparkasse Köln war von der anhaltenden Niedrigzinsphase bei zunehmender Wettbewerbsintensität gekennzeichnet, so Wüerst. Daraus resultierte, dass der Zinsüberschuss um 5,6 % auf 433,3 Millionen (2011: 459,2 Millionen Euro) zurückging. Der Provisionsüberschuss  fiel auf 145,4 Millionen Euro (2011: 151 Millionen Euro). Das Nettoergebnis aus Finanzgeschäften legte im Vergleich zum Vorjahr um 3,5 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro zu. Dadurch wurde ein Bruttoertrag von 582,9 (610,9) Mio. Euro erzielt. Das Betriebsergebnis vor Bewertung belief sich auf 187,9 Millionen Euro (2011: 223,1 Millionen Euro).

Das Bewertungsergebnis aus Krediten und Wertpapieren veränderte sich gegenüber dem Vorjahr (-82,3 Millionen Euro) um -62,0 Millionen Euro auf -20,3 Millionen Euro. Die Belastungen aus Beteiligungen an Verbundunternehmen, die sonstige Risikovorsorge und das neutrale Ergebnis beliefen sich laut Kreissparkasse auf -62,8 Millioen Euro (2011: -67,8) Millionen Euro).

Unter dem Strich stieg das Ergebnis vor Steuern um 31,8 Millionen  Euro auf 104,8 Millionen Euro – im Vergleich zum Vorjahr mit rund 73 Millionen ein Plus von rund 44 Prozent. Die Kernkapitalquote erhöhte sich auf 10,2 Prozent.

Online-Angebot erweitert – Einsatz von „Mobilen Filialen“ – Schließung einzelner Kleinstfilialen

Seit dem 01. März 2013 hat die Kreissparkasse Köln ihr Online-Angebot um einen Online-Video-Kundenservice erweitert.  So sollen Neu- und Bestandskunden  ab sofort die Möglichkeit haben, sich per Video-Chat von einem Sparkassen-Mitarbeiter beraten zu lassen. Mittels elektronischem Personalausweis bei Neu- bzw. PIN-TAN-Verfahren bei Bestandskunden sollen hierüber auch Geschäftsabschlüsse möglich werden.  Anfänglich kümmern sich zehn Mitarbeiter des hausinternen Callcenters um die Anfragen. Später soll es dann für Bestandskunden die Möglichkeit geben, direkt mit ihrem persönlichen Kundenberater verbunden zu werden.

Im Bereich der Filialen sollen künftig 30 statt der bisher 11 Filialen den Komplettservice der Kreissparkasse bieten. Mehrere Kleinstfilialen im dünnbesiedelten ländlichen Bereich sollen laut Kreissparkasse geschlossen und durch Zusammenlegungen und Einsatz sogenannter „mobiler Filialen“ kompensiert werden.  Bei den „mobilen Filialen“ handelt es sich um speziell ausgerüstete LKW, die laut Kreissparkasse zwischen 46 Haltepunkten verkehren werden.  Diese „mobilen Filialen“ sollen den gleichen Service wie Kleinstfilialen anbieten und werden anfänglich mit zwei Mitarbeitern besetzt sein. Die speziellen LKW sollen jeden Haltepunkt zweimal pro Woche für je ein bis zwei Stunden anfahren.

Kreissparkasse Online: https://www.kskkoeln.de/

Autor: Daniel Deininger
Foto: Alexander Wüerst während der Präsentation der Bilanz für 2012