Mundart trifft auf Weltkunst
„Museum op Kölsch“ kombiniert Mundart mit Kunst, so, dass die verbale mit der visuellen Ebene verbunden wird. Die einzelnen Seiten zeigen dabei Ausschnitte aus Gemälden vom Impressionismus bis zur Gegenwart, die aus verschiedenen Kölner Museen stammen. So ein Ausschnitt ist zum Beispiel eine Birne, ein Mund, Zähne oder andere Kleinigkeiten, die beim Betrachten des Gemäldes als Ganzes vielleicht nicht direkt ins Auge springen. Auf der benachbarten Seite findet der Leser dann, den zu sehenden Begriff auf verschiedenen Sprachen erläutert, beispielsweise Chinesisch, Französisch, Deutsch aber eben auch auf Kölsch. Die Verbindung zur Kölner Mundart bringt dabei so kuriose Worte hervor wie „Prumm“, „Fetz“, „Daachas“ oder auch „Rotzbatterie“ hervor.


Foto: Wer kennt sie nicht die "Rotzbatterie"?. Hätten Sie gewusst, was dieses kölsche Wort umschreibt? Es ist, wie unschwer zu erkennen, die Nase.


Die Idee
Die Idee zu diesem Kunstbuch der besonderen Art stammt von Georg Kohlen (Künstler) und Joachim Rönneper (Autor), die in Zusammenarbeit mit dem Wallraf-Richartz Museum Köln stöberten, genau hinsahen und Details einfingen. „Es geht hier nicht um ein hoch historisches Buch, in dem geschichtliche Analysen betrieben werden. Es ist ein Bilderbuch mit dem selbst ein Kind noch etwas anfangen könnte“, so Kohlen über das Buch. Der Reiz dabei lege laut Rönneper ganz klar in der verwendeten kölschen Sprache und das es sich ausschließlich um Gemälde handle, die aus Kölner Museen stammen. Mundart an sich habe immer etwas Echtes, Derbes, Unverblümtes und Drastisches, so der Autor. Die Verbindung von Kunst mit Mundart stelle dabei eine Brechung der Stile dar. Bei der Auswahl der 101 Gemälden seien die Autoren allerdings nicht von Museum zu Museum gelaufen, sondern man habe ausschließlich aus ihrem Gedächtnis, Bestandskatalogen von Museen und dem Internet gearbeitet haben, so Kohlen. „Obwohl ich zugeben muss, gesteht der Künstler nach der Frage von report-k, „wenn ich mich nun hier im Walraff so umsehe, muss ich sagen, wäre das Buch wahrscheinlich ein anderes geworden, zumindest, was die Auswahl angeht.“  „Museum op Kölsch“ ist ab heute im Handel erhältlich.

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Info Box
Museum op Kölsch
240 Seiten
Gebunden
Köln: Emons Verlag 2011
ISBN 978-3-89705-876-7
€ [D] 12,90
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[lz]