Oliver Seeck ist seit 2020 Vorsitzender des Sportausschusses. Foto: Seeck

Köln | Selten hat eine Entscheidung die politischen Wogen so hochgetrieben, wie die um die Kurt-Tucholsky-Hauptschule in Köln-Neubrück. Die Stadtverwaltung hatte die Umwandlung der Haupt- in eine Gesamtschule jahrelang vorbereitet und die Erziehungsgewerkschaft GEW appellierte an die Kölner Politik der Stadtverwaltung zu folgen. Das Ratsbündnis aus Grünen, CDU und Volt lehnten den Vorschlag ab und sprachen sich für die Hauptschule aus. Sie folgen damit dem Willen der Schulkonferenz und auch die Bezirksregierung Köln sprach sich als Vertretung der schwarz-grünen Landesregierung für die Hauptschule aus. Protest kommt von Linken und SPD. Report-K begleitete die Debatte intensiv, hier folgen die Stimmen von SPD und CDU.

Kölner SPD spricht von bildungspolitischem Skandal

Der schulpolitische Sprecher der Kölner SPD Oliver Seeck in einem schriftlichen Statement: „„Das ist ein bildungspolitischer Skandal! Grüne, CDU und Volt verhindern erneut dringend benötigte Gesamtschulplätze und stellen sich damit klar gegen den Willen von Eltern und Schülern. Mit der Umwandlung der Hauptschule in eine Gesamtschule hätten 36 zusätzliche Schulplätze jedes Jahr geschaffen werden können. Stattdessen wird sich das Anmeldedrama um die Weiterführenden Schulen auch in den kommenden Jahren verschärfen. Insgesamt wurden somit 108 Gesamtschulplätze in den Wind geschlagen. Während die Grünen vor der Wahl den Ausbau der Gesamtschulen versprechen, verhindern sie nach der Wahl gemeinsam mit der CDU die notwendige Modernisierung des NRW-Bildungssystems. Wer meint, mit bildungspolitischen Grabenkämpfen der 1970er Jahre die Probleme von heute lösen zu können, bleibt in der Vergangenheit stecken. Genau das aber macht das rückwärtsgewandt Ratsbündnis, angeführt von den Grünen, erneut.“  

Das sagt die Kölner CDU

Constanze Aengenvoort, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, in einem schriftlichen Statement: „Eine sehr erfolgreich arbeitende und gut funktionierende Hauptschule, in der sozioökonomisch benachteiligte Schüler mit Migrationshintergrund mit einem Sprachförderkonzept sehr gut begleitet werden, sollte nicht geschlossen werden.“

Dr. Helge Schlieben, Vorsitzender des Schulausschusses: „Wir arbeiten weiter zusammen mit der Verwaltung mit Hochdruck daran, dass im August 2024 kölnweit über 400 neue Gesamtschulplätze in der Klasse 5 an den Start gehen werden. Damit verringern wir dann die Lücke an fehlenden Gesamtschulplätzen auch im Stadtbezirk Kalk deutlich und nachhaltig.“

Die Debatte um die Kurt-Tucholsky-Hauptschule:

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