Düsseldorf | In einem Forschungsprojekt der Fachhochschule Südwestfalen in Zusammenarbeit mit dem Friedrich-Loeffler-Institut soll untersucht werden, wie die Neueinschleppungen oder die Ausbreitung des bovinen Herpesvirus 1 (BHV1) im Bestand bestmöglich vermieden werden kann. Auf diesem Gebiet bestehe noch erheblicher Forschungsbedarf. Gleichzeitig werden Erkenntnisse für die allgemeine Hygiene bei der Rinderhaltung erwartet. Das Forschungsprojekt wird vom Landwirtschaftsministerium Nordrhein Westfalen (NRW) finanziert.

An dem Projekt sollen sich insbesondere Betriebe mit noch vorhandenen BHV1-Reagenten sowie Betriebe mit BHV1-Verdacht oder festgestellter BHV1-Infektion beteiligen, da ein wesentliches Ziel des Forschungsprojektes die Aufklärung von Infektionswegen sei. Bei Teilnahme an dem Forschungsvorhaben sollen auch die noch vorhandenen BHV1-Reagenten im Rahmen des Projektes zu wissenschaftlichen Zwecken der Schlachtung zugeführt und untersucht werden. Bei BHV1-Reagenten handelt es sich um Tiere, die sich irgendwann mit dem Rinderherpesvirus infiziert haben und von denen jederzeit wieder neue Infektionen ausgehen können.

Forschungsprojekt richte sich an Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf

Die Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster seien bereits frei vom Rinderherpesvirus BHV1. In den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf habe jedoch ein Bruchteil der insgesamt mehr als 4.000 Betriebe ihre BHV1-Reagenten noch nicht abgeschafft. Für diese Zielgruppe sei das neue Forschungsprojekt von Bedeutung.

Auch in anderen BHV1-freien Regionen Deutschlands seien in letzter Zeit wiederholt Neuausbrüche festzustellen. Es sei deshalb wichtig, das erreichte Ziel der BHV1-Freiheit auf Betriebs- und Landesebene dauerhaft zu sichern beziehungsweise bei erfolgter Neuinfektion diese schnellstmöglich zu tilgen.

BHV1 ist eine Herpesinfektion der Rinder, die nicht auf den Menschen übertragbar ist.

Autor: ib