Köln | Am gestrigen Dienstag haben an mehreren Kontrollstellen und mobil mit Streifenwagen, Krädern sowie Zivilfahrzeugen rund 80 Beamte der Polizei Köln ganztägig auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich die Hauptunfallursachen „Geschwindigkeit, Abstand und Ablenkung“ bekämpft. Ein begrüßenswerter Aspekt zu den flächendeckenden Kölner Kontrollen: Seit Beginn der Maßnahmen, 21. März, 6 Uhr, bis zum heutigen Morgen, 22. März, 8 Uhr, war auf den Kölner Autobahnen kein verletztes oder getötetes Unfallopfer zu beklagen.

8.689 Kontrollen

Insgesamt kontrollierten die eingesetzten Kräfte 8.689 Fahrzeuge, darunter 205 Lkw. Davon waren 297 Fahrzeugführer zu schnell unterwegs, darunter 12 Lkw. 60 Auto- und zwei Lkw-Fahrer sollen bei der Nutzung ihres Handys erwischt worden sein. 136 Lkw- und fünf Pkw-Fahrer müssen sich für zu dichtes Auffahren verantworten. 56 Verkehrsteilnehmer – davon 13 Lkw-Fahrer – waren nicht angeschnallt. In 88 Fällen, davon 48 Lkw, stellten die Polizisten sonstige Verkehrsverstöße fest. So hatten diverse Fahrzeugführer ihre Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert, wie zum Beispiel einige Lastwagenfahrer, die zwar Sicherheitsgurte zum Verzurren ihrer Güter-Paletten auf der Ladefläche hatten, diese aber nicht nutzten.

Ein 47-Jähriger Fahrer eines Suzuki Swifs fuhr gegen 15 Uhr auf der A554 vor dem Aachener Europaplatz mit 99 km/h. Erlaubt sind 60 km/h. Mit seinem 12-Jährigen Sohn auf dem Rücksitz und im Überholverbot soll der 47-Jährige, nach Angaben der Kölner Polizei, mit seinem Kleinwagen an drei weiteren Pkws vorbeigefahren sein. Dem Mann drohe nun ein Bußgeld, zwei Punkte im Flensburger Verkehrszentralregister sowie ein Fahrverbot. Auf Tatvorhalt soll sich der Suzuki-Fahrer vor Ort nicht geäußert haben.

Auf der A1 – insbesondere dem neuralgischen Abschnitt zwischen Burscheid und Leverkusen – wurden 41 Fahrzeuge, darunter 11 Lkw kontrolliert. Hierbei wurden keine Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Zwei Autobahnnutzer telefonierten mit dem Handy, drei Lkw-Fahrer hatten sich nicht angeschnallt. Eine Lkw-Überholverbotszone nahe Burscheid wurde von 10 Lastwagen-Fahrern ignoriert. Diese hatten vor Ort ein Verwarngeld in Höhe von 70 Euro zu berappen und erhalten jeweils einen Punkt in Flensburg.

Kontrollen im Baustellenbereich

Deutlich mehr Geschwindigkeitsverstöße stellten demgegenüber Kontrollkräfte in einem Baustellenbereich auf der A553 bei Brühl von 10 bis 17 Uhr fest: Dort waren 63 Verkehrsteilnehmer, darunter sechs Lkw-Fahrer zu schnell. Als Spitzenreiter fuhr dort ein Pkw-Führer mit 98 Sachen bei einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Des Weiteren hatte ein Autofahrer seine Anhänger-Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. Zuvor hatten die Beamten am Ausbau-Ende der A1 bei Blankenheim 22-mal überhöhte Geschwindigkeit festgestellt. Dort überschritt ein Pkw-Fahrer die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 60km/h um 37 Stundenkilometer.

Leitender Polizeidirektor Lotz wünscht sich gefahrenbewusstes Verhalten

Der Leiter der Kölner Verkehrsdirektion, Leitender Polizeidirektor Martin Lotz geht davon aus, dass angesichts des angekündigten Aktionstages viele Verkehrsteilnehmer besonders aufmerksam unterwegs waren, „weil sie kein Verwarnungsgeld, keine Anzeige oder andere Konsequenzen riskieren wollten“, so Lotz. Viel lieber sei es ihm allerdings, wenn gefahrenbewusstes Verhalten aus Einsicht erfolge. Lotz weiter: „Im Einzelfall werden wir polizeiliche Kontrollmaßnahmen zur Verkehrsunfallbekämpfung auch zukünftig ankündigen. Uneinsichtige müssen aber während des ganzen Jahres überall und jederzeit damit rechnen, dass ihr Fehlverhalten bei den nicht angekündigten Kontrollen auffällt.“

Autor: ib