Köln | Ehrenfeld gilt seit langem als die Hochburg der Grünen und der Wahlkreis der die Stadtbezirke Ehrenfeld und Nippe zusammenfasst die grüne Hochburg in NRW. Ehrenfeld war eine SPD-Hochburg als der Stadtteil noch den Arbeiter*innen gehörte. Dann kam die Gentrifizierung und die Grünen kratzen an der absoluten Mehrheit bei den Zweitstimmen bei dieser Landtagswahl.

Das Ehrenfelder Zweitstimmen-Ergebnis

Im Stadtteil Ehrenfeld sind 27.420 Menschen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung ist im höheren Bereich mit 61,86 Prozent. 16.793 gültige Stimmen wurden abgegeben. Die Grünen erreichen 46,60 Prozent und legen damit um satte 26,61 Prozent gegenüber der Landtagswahl zu. Alle anderen Parteien verlieren. Am deutlichsten die Linke mit -9,39 Prozent vor der SPD mit -8,01 und die Union lässt um -5,28 Prozent nach. Auch die FDP lässt Federn: -5,06 Prozent. Die AfD erhält gerade einmal 1,74 Prozent und wurde lediglich von 293 Anhänger*innen gewählt. Volt erreicht 3,8 Prozent bei der ersten Wahlteilnahme. Die Partei erhält 1,91 Prozent der Stimmen.

Das Ergebnis der Parteien über 3 Prozent in Ehrenfeld

CDU: 10,95 %
SPD: 19,53 %
FDP: 4,84 %
Grüne 46,60 %
Die Linke: 6,28 %
Volt: 3,8 %
Die Sonstigen: 8 %

Arndt Klocke, der König von Ehrenfeld wirbt für besseren Verkehr

Bei den Direktkandidat*innen: Klocke ist der König von Ehrenfeld

Bei den Erststimmen holte der Grüne Arndt Klocke 50,07 Prozent im Kölner Stadtteil Ehrenfeld. Dabei hatte er potente Herausforderer. Jochen Ott wurde aus seinem Porzer Wahlkreis nach Ehrenfeld gebeamt, da Ott mittlerweile im Wahlkreis Ehrenfeld und Nippes wohnt. Ott plakatierte was der Kleister hergab, durchaus polemisch und mit Spitzen gegen den grünen Konkurrenten Klocke, was ihm aber nur 21,11 Prozent der Stimmen einbrachte. Klocke warb mit besserem Verkehr. Das mag manchen Ehrenfelder Politkennerinnen vor dem alltäglichen Chaos auf Venloer, Subbelrather und Vogelsangerstraße nebst Kleinstraßen die diese verbinden, wie Hohn geklungen haben. Denn für Verkehr ist Klocke schon lange Sprecher im Landtag NRW der Grünen. Völlig chancenlos war ein weiteres politisches Schwergewicht: Nathanael Liminski von der CDU. Der Chef der NRW-Staatskanzlei und Wüst-Intimus wurde, nachdem er in St. Augustin von der dortigen CDU um seinen Direktwahlkreis gebracht wurde, vom Kölner CDU-Chef Bernd Petelkau mit Köln III versorgt. Er bekam im Kölner Westen Obdach und schrieb zunächst auf seine Plakate „Gut für Köln“ und später „Gut für Köln und Ehrenfeld“. Die Wählerinnen glaubten ihm dies nicht und straften ihn mit einem einstelligen Ergebnis ab: 9,29 Prozent.