Ein Wahlplakat des amtierenden NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst, der mit der CDU die Landtagswahl in NRW klar gewann. | Foto: Bopp

Düsseldorf | dts | aktualisiert | Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ist die CDU laut vorläufigem amtlichen Endergebnis klar stärkste Kraft geworden. Die Partei von Ministerpräsident Hendrik Wüst kam auf 35,7 Prozent der Stimmen. Historisch schlecht schnitt die SPD ab – sie kam nur auf 26,7 Prozent.

Auf Platz drei landeten die Grünen mit 18,2 Prozent – sie konnten ihr Ergebnis im Vergleich zur letzten Wahl vor fünf Jahren fast verdreifachen. Weiterhin im Landtag vertreten sind auch die FDP (5,9 Prozent) und die AfD (5,4 Prozent). Die Linke blieb mit 2,1 Prozent deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Den Grünen können nach der Wahl die Rolle des Königsmachers spielen. Sie könnten ein Bündnis mit der CDU bilden, aber auch eine Ampelkoalition in NRW unter Führung der SPD wäre möglich. Eine Große Koalition hatten CDU und SPD im Vorfeld abgelehnt.

Für eine Fortsetzung von Schwarz-Gelb reicht es auch nicht. Die Wahlbeteiligung lag am Sonntag bei 55,5 Prozent. Sie war damit im Vergleich zur letzten Landtagswahl (65,2 Prozent) deutlich niedriger.

Im neuen Landtag sind fünf Parteien vertreten: Die CDU mit 76, die SPD mit 56, die Grünen mit 39, die FDP mit 12 und die AfD mit 12 Sitzen.

CDU-Generalsekretär glaubt an Schwarz-Grün in NRW   

CDU-Generalsekretär Mario Czaja ist zuversichtlich, dass es in Nordrhein-Westfalen zu einer Koalition mit den Grünen kommen könnte. „Wir können zusammen eine verlässliche Zukunftskoalition bilden“, sagte er den Sendern RTL und ntv. „Die Signale gehen deutlich in die Richtung.“

Beide Parteien seien sich nach dem Wahlergebnis bewusst, jetzt auch Verantwortung für Nordrhein-Westfalen übernehmen zu müssen, so der CDU-Politiker. „Ich bin mir sicher, dass wir Gemeinsamkeiten finden werden“, so Czaja. Konfliktpotenzial zwischen den beiden Parteien könnte es aber in der Energiepolitik geben.

Vor allem die Abstandsregel von Windrädern könnte ein großes Streitthema werden. „Die Debatte um die Windräder wird sehr emotional geführt“, sagte der CDU-Generalsekretär. Czaja ist aber optimistisch, dass CDU und Grüne auch bei diesem Thema eine Lösung finden können: „Ich bin mir sicher, dass es auch da einen gemeinsamen Weg geben wird.“

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hielt sich unterdessen am Montagmorgen mit Blick auf mögliche Koalitionsoptionen noch bedeckt. Seine Partei werde „auf alle demokratischen Parteien zugehen“, sagte er vor den CDU-Gremiensitzungen in Berlin.