Berlin | dts | CDU-Chef Armin Laschet will trotz seiner Niederlage im Wettbewerb um das Kanzleramt die ganze Legislaturperiode Mitglied im Deutschen Bundestag bleiben. Er wolle sich dort als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses „mit internationalen Fragen“ beschäftigen, sagte er der „Süddeutschen Zeitung“ (Wochenendausgabe). Als Bevollmächtigter Deutschlands für die Beziehungen zu Frankreich habe er die Bundesländer international vertreten.
Außerdem würden ihn „Israel und der Wandel in der arabischen Welt“ seit Jahren besonders beschäftigen. An all das wolle er „als Abgeordneter anknüpfen“. Er werde sich dabei „auch die Freiheit nehmen, die Regierung mal zu loben, wenn sie es verdient hat“.
Laschet sprach aber auch über die Situation in seiner Familie. „Ich wäre gerne Kanzler geworden, gerade in dieser für Europa so wichtigen Zeit“, sagte der CDU-Chef. „Aber dass es für das persönliche Leben und die Familie eher eine Erleichterung ist, das liegt ja auf der Hand.“
Seine Familie habe „sich nach dem Kanzlerleben nicht gesehnt“. Seine Frau habe „sich zum Glück nicht so sehr in den sozialen Medien bewegt“ und habe die Angriffe auf ihn im Wahlkampf deshalb „nicht so mitbekommen“. Am schlimmsten sei es für seinen Vater gewesen, sagte Laschet.
„Der hat sich eine automatische Google-Suche angelegt und alles gelesen, was über mich geschrieben wurde. Ich habe ihm immer gesagt: Lass das. Aber das hat er nicht. Ihn hat das schon sehr mitgenommen.“ Er selbst habe über die Angriffe damals nicht so viel nachgedacht: „Wache Nächte hatte ich deshalb keine: Wenn ich müde bin, schlafe ich ein.“