Düsseldorf | Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat sich in der Coronakrise für eine „Kultur der offenen transparenten Abwägung“ ausgesprochen. „Wir müssen klar sagen, dass auch wesentliche Schäden durch die harten Maßnahmen entstanden sind“, sagte Laschet der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Mittwochsausgabe). Er plädierte dafür, dass sich Bund und Länder auf ihrem nächsten Treffen am 30. April auf weitere Lockerungen des öffentlichen Lebens einigten.

Zwar wisse man dann noch nicht, wie die jetzt beschlossenen Maßnahmen sich auswirkten. „Ich glaube trotzdem, dass man noch einmal über ein paar weitere Maßnahmen nachdenken muss“, so der CDU-Politiker weiter. Dazu zählte er vor allem den Sport.

„Wenn die Jugendlichen jetzt alle in Shopping-Malls gehen oder sich in Parks treffen, statt auf den Sportplatz zu gehen, ist das ja auch nicht Sinn der Sache“, sagte der nordrhein-westfälische Ministerpräsident. Weitere Öffnungen müssten aber auch Kindertagesstätten, Spielplätze und Schulen betreffen. Laschet kritisierte, dass die Lebenswirklichkeit vieler Kinder durch die Corona-Politik aus dem Blick geraten sei.

„Was hätte das für Konsequenzen, wenn bis zu den Sommerferien die Kitas geschlossen wären? Diese Dimensionen, die jahrelang zurecht extrem hochgehalten wurden, sind völlig verdrängt“, so der CDU-Politiker. Für viele Kinder gebe es außerdem keine Möglichkeit, zu Hause zu lernen. „Diese Gruppe ist total vergessen. Über die redet keiner“, sagte Laschet der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Autor: dts