Berlin | Die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen sind am Sonntagabend zum ersten von zwei groß angelegten „TV-Triells“ zur Hauptsendezeit angetreten. Zu Beginn der von RTL und n-tv produzierten Sendung debattierten Laschet, Scholz und Baerbock über das Ende des Afghanistan-Einsatzes und forderten unisono eine angemessene Ausstattung der Bundeswehr. Annalena Baerbock (Grüne) warf Union und SPD ein „Wegducken“ vor.

Armin Laschet (CDU) räumte ein „Desaster des Westens, auch der Bundesregierung“ ein und forderte einen „nationalen Sicherheitsrat im Bundeskanzleramt“. Beim nachfolgenden Thema „Corona“ stellten alle drei Kandidaten keine schnelle Normalisierung in Aussicht. Laschet sagte, Deutschland sei immer noch in einer Phase, in der man „vorsichtig sein“ müsse und forderte mehr Blick auf die Hospitalisierungsquote.

Baerbock sagte, man könne zur Normalität zurückkehren, wenn die Impfkampagne so weit sei, dass keine Gefahr mehr für Kinder und Jugendliche bestehe, also bei „deutlich über 80 Prozent“. Olaf Scholz (SPD) sagte, es werde „lange nicht“ komplette Normalität geben, auch wenn er einen neuen Lockdown für „nicht richtig“ halte. Ein weiteres „TV-Triell“ senden ARD und ZDF am 12. September.

Es ist das erste Mal, dass die großen Fernsehsender vor der Bundestagswahl die Hauptdebatten mit drei anstatt mit zwei Kandidaten führen. Zunächst war dies kritisiert und ein Ausschluss von Scholz gefordert worden, mittlerweile führt er in manchen Umfragen.

Autor: dts