Köln | In seiner heutigen Sitzung, 17. September 2024 entscheidet der Kulturausschuss der Stadt Köln über eine Liste von Sanierungs- und Renovierungsmaßnahmen an Kölner Museen. Unter anderem befürchtet die Verwaltung das Herabfallen von Schlagläden am Zeughaus. Warum es neun Monate für eine Liste mit Maßnahmen braucht, bis ein Ausschuss über Renovierungsarbeiten für 2024 entscheiden kann, dürfte eines der Rätsel der Kölner Stadtverwaltung bleiben.
Das ist geplant
Im NS-DOK fallen vor allem Anstrich- und Lackierarbeiten an sowie die Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die Anschläge des NSU. Im Museum Schnüttgen muss kontaminierte Dämmung ausgetauscht werden und ein Bretterboden mit zusätzlicher Wärmedämmung ausgestattet werden. 300.000 Euro will die Stadt Köln für die Nachfinanzierung von Schmuckvitrinen im Museum für Angewandte Kunst ausgeben und dort auch das Parkett in der Graphik renovieren. Im Museum für Ostasiatische Kunst muss die Niederspannungshauptverteilung für 245.000 Euro erneuert werden. Teuer wird zudem die Sanierung des Stahlbetons am Hochbunker Helenenwallstraße für das Römisch-Germanische Museum für rund 275.000 Euro.
Schlagläden können herabfallen
Am Zeughaus, wo einmal das Kölnische Stadtmuseum untergebracht war befürchtet die Stadtverwaltung das Herabfallen von Gebäudeteilen und daher müsse der Anstrich von 180 Schlagläden überarbeitet werden. Dazu schreibt die Stadtverwaltung: „Hier besteht dringender Handlungsbedarf betr. Überarbeitung und Anstrich von insgesamt 180 Schlagläden. Teilweise besteht die Gefahr des Herunterfallens von einzelnen Schlagläden.“ Das kostet 200.000 Euro und die Arbeiten werden in der Liste als „dringlich“ beschrieben. Damit sollen 1.376.000 Euro ausgegeben werden. Vom Budget 2024 bleibt aktuell ein Rest von 67.500 Euro übrig.
Die Genehmigung der Maßnahmen erfolgt in einer Dringlichkeitsentscheidung des Ausschusses für Kunst und Kultur, da die Stadtverwaltung die Vorlage nicht fristgerecht erstellen konnte. Die Beauftragung der Arbeiten müsse nun dringend erfolgen.
Kann das nicht besser geplant werden?
Offen bleibt die Frage, warum die Stadtverwaltung nicht zu Jahresbeginn eine solche Liste vorlegen kann, damit die Arbeiten im Laufe eines Jahres erledigt werden können und nicht im September Aufträge vergeben werden müssen, die sich im Budgetrahmen der Haushaltsplanung bewegen. Vor allem wird das Wetter gerade für Außenarbeiten im Freien im Herbst nicht besser. Denn die Stadtverwaltung behält sich Änderungen vor und schreibt: „Sofern sicherheitsrelevante Reparaturen oder Instandsetzungen in den Museen vorgenommen werden müssen, behält sich die Verwaltung vor, die Mittel hierfür aus dem Renovierungsbudget zu nehmen und die angemeldeten Mittelbedarfe der einzelnen Museen entsprechend zu kürzen. Der Ausschuss wird selbstverständlich umgehend über derartige Änderungen informiert.“