Berlin | In der Debatte um eine künftig attraktivere Formel 1 hat Niki Lauda erste Vorschläge einer Strategie-Gruppe genannt, der er angehört. Im Interview mit der „Welt am Sonntag“ berichtet er von dem Beschluss, „dass von 2017 an die Autos pro Runde sechs Sekunden schneller fahren sollen. Dazu ein Reglement, wie die neuen Autos dann auszuschauen haben: aggressiv, breite Reifen und mit verbesserter Aerodynamik, die das Überholen erleichtert“, so Lauder weiter.

All das werde gerade ausgearbeitet, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Mercedes-Teams. Zu der Strategiegruppe gehören sechs Teams, dazu Veranstalter Bernie Ecclestone und der Präsident des Motorsport-Weltverbands, Jean Todt. Lauda erhofft sich durch die angedachten Veränderungen ab der übernächsten Saison „deutlich schwieriger zu fahrende Autos. Damit gibt es eine wesentlich höhere Belastung und Herausforderung für die Fahrer“.

Die Kommunikation von Box zum Fahrer soll nach den Vorstellungen des Ex-Weltmeisters in der Zukunft zudem auf ein Minimum reduziert werden. Lauda in der „Welt am Sonntag“: „Das Ziel ist, dass der Fahrer wieder alleine entscheiden muss, wie er sein Auto am besten ins Ziel bringt. Die Manipulation oder Einmischung von der Boxenmauer wird eingeschränkt, die Rolle der Fahrer wieder wichtiger und für das Publikum greifbarer. Das System sollte immer weiter entwickelt werden, sodass man wieder dahin kommt, wo man einmal war: Der Fahrer alleine ist zuständig für das Auto.“ Eine von Laudas Forderungen lautet, das Tempolimit von derzeit 80 km/h in der Boxengasse deutlich zu erhöhen: „Man sollte mit Tempo 150 durch die Box fahren, weil die modernen Boxen, abgesehen von Monte Carlo oder Singapur, eh so breit wie Autobahnen sind“, so Lauda.

Autor: dts