Köln | Im Kölner Norden wird an Elektromotoren in Zukunft geforscht werden. Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen betreibt auf 1.000 Quadratmetern einen neuen Forschungsstandort für Elektromotoren. Dabei geht es die Weiterentwicklung einer Elektromotoren-Komponente. Das Land NRW fördert das Vorhaben.
Das Wirtschaftsministerium NRW fördert das Projekt mit rund 5,3 Millionen Euro. Es trägt die Bezeichnung „HaPiPro2“. Mit an Bord ist der amerikanische Autobauer Ford. In Köln sei eine prototypische Demonstrationslinie eingerichtet worden auf der eine wichtige E-Motor-Komponente – der sogenannte Hairpin-Stator – weiterentwickelt werden kann. Dieser Bestandteil eines Elektromotors sei entscheidend für Leistung und Effizienz.
Verstärkter Einsatz in der Automobilindustrie
In der Automobilindustrie wird die Hairpin-Technologie in den letzten Jahren verstärkt eingesetzt. Vor allem Volkswagen setzt in den Modellen ID.3 und ID.4 auf die Technik. Aber auch Audi, Porsche oder BMW setzen sie in Modellen ein. Ausländische Hersteller wie General Motors oder Toyota setzen ebenfalls auf die Technologie. Um die Technologie weiter auszureifen werden durch staatliche und industrielle Förderung Forschungsprojekte finanziert, die ihren Fokus auf die Hairpintechnologie legen. Dazu zählt das jetzt in Köln eingerichtete „HaPiPro2“-Vorhaben. 5 weitere Forschungsvorhaben gibt es derzeit in der Bundesrepublik unter anderem von BMW, dem Karlsruher Institut für Technologie oder dem Lehrstuhl FAPS der FAU Erlangen-Nürnberg, um drei zu nennen.
Das passiert in Köln
Die Forscher aus Aachen beklagen, dass der öffentliche Fokus bei der Elektromobilität oft ausnahmslos auf der Batterie liege. Dabei seien gerade effiziente Produktionsverfahren für E-Motoren von zentraler Bedeutung. Die jetzt in Köln geschaffene Infrastruktur bilde sämtliche Prozessschritte bei der Herstellung von Hairpins ab: Das Laserschweißen, das Imprägnieren, und Isolieren. Das Ziel sei es die bislang komplexe Produktion von E-Motoren künftig deutlich preiswerter zu gestalten und damit deren Markteinführungszeit zu verkürzen.
Oliver Färber, Leiter des Motorenwerks der Ford-Werke GmbH zeigt sich optimistisch: „Die effiziente Methode, unterschiedliche Elektromotorvarianten auf nur einer Linie zu produzieren, wird künftig erheblich dazu beitragen, Rohstoffe und Energie einzusparen und Abfälle zu reduzieren.“ In der neuen Forschungseinrichtung sollen die neuen Hairpin-Statoren für LKW- und PKW-Motoren optimiert werden.