Dort hatten die Proteste gegen die 42-jährige Herrschaft von Muammar Gaddafi im Februar begonnen. Nach der Feier soll innerhalb von 30 Tagen eine Übergangsregierung gebildet werden, die eine verfassungsgebende Versammlung einberufen und freie Wahlen vorbereiten soll. Die demokratischen Wahlen sind in acht Monaten geplant. Außerdem wolle der Nationalrat seinen Sitz von Bengasi in die Hauptstadt Tripolis verlegen.

Westerwelle sagt Libyen Unterstützung bei Wiederaufbau zu
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat Libyen beim Wiederaufbau des Landes die Unterstützung Deutschlands zugesichert. "Der Kampf gegen das Gaddafi-Regime hat viel Kraft gekostet. Beim Wiederaufbau gibt es viel zu tun", so Westerwelle. In Libyen habe nach der Befreiung des Landes eine "neue Zeitrechnung" begonnen, die von der Hoffnung auf Frieden und Freiheit geprägt sei. "Ich hoffe, dass es den Bürgern Libyens gelingen wird, nationale Aussöhnung, Wiederaufbau und Demokratisierung zu bewerkstelligen", so der FDP-Politiker. Dafür verdiene das Land die volle Unterstützung der internationalen Gemeinschaft. "In Deutschland haben sie auf diesem Weg einen engagierten Partner."

Obama fordert "Prozess der nationalen Versöhnung" in Libyen
US-Präsident Barack Obama hat am Sonntag einen "Prozess der nationalen Versöhnung" in Libyen gefordert. Anlässlich der offiziellen Befreiung des Landes vom gestürzten Machthaber Muammar Gaddafi, der am Donnerstag getötet wurde, sagte Obama, dass Libyen sich nur durch einen derartigen Prozess zu einem sicheren und demokratischen Land entwickeln könne. "Nach vier Jahrzehnten brutaler Diktatur und acht Monaten des tödlichen Konflikts kann das libysche Volk nun die Freiheit feiern", sagte Obama. "Im Namen des amerikanischen Volkes gratuliere ich den Menschen in Libyen zu der historischen Befreiungserklärung", so der US-Präsident weiter. Nachdem die Kämpfe nun beendet seien, müsse der Nationale Übergangsrat seine Aufmerksamkeit auf den politischen Übergang lenken, erklärte Obama.



[dts]