Der Weg zum Kölner Rathaus geht wohl durch den Untergrund.

Köln | Ist es ein kölsches Windspiel auf dem Alter Markt, das die Stadt Köln extra aufgehängt hat, um Besucher*innen mit sphärischen Klängen zu verzaubern? Nein es ist ein Hinweisschild mit dem Weg zum Rathaus, das halb herabgerissen am Laternenpfahl baumelt.

Mal abgesehen von der Verkehrssicherungspflicht der Stadt Köln dürfte es kein besseres Symbolbild für die Verwahrlosung von Köln geben. Das Schild, das den Menschen den Weg zum Rathaus, zur Oberbürgermeisterin weist, baumelt halb herabgefallen herum. An einem Ort wo die Dichte an Kölner Stadtpolitiker*innen, Polizist*innen, Mitarbeiter*innen des Ordnungsamtes oder der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe nirgendwo so massiv ist wie hier.

Kölner*innen erklären das gerne mit einem gewissen Laissez Faire, der in der Stadt gelebt werde. Aber ist das Laissez Faire oder einfach nur Lieblosigkeit mit seinem Umfeld in einer Stadt, die in riesigen Lettern „Liebe Deine Stadt“ über die Nord-Süd-Fahrt montiert hat. Es ist ja nicht alleine das herunterhängende Rathaus-Schild.

Im Seidenmacher*innengäßchen kurz vor dem Kölner Heumarkt sieht es an einem Sonntag so aus: E-Scooter wild geparkt, ein Metallgestänge auf dem Bürgersteig und Müll.
und so sieht es gegenüber im Seidenmacher*innengäßchen aus.

Wenige Meter davor liegt ein Stahlgestänge mitten auf dem Bürgersteig im Seidenmacherinnengäßchen und daneben Sperrmüll. Gegenüber das übliche E-Scooter-Chaos. Dass es dazu in der Stadt des Eau de Cologne nicht an jeder Ecke fein duftet rundet den Gesamteindruck ab. Diese Ecken und Müll finden sich überall in der Innenstadt.

Abriss in der Kölner Innenstadt am Laurenz Carré

Dazu kommt der Abriss des Laurenz Carré, der zwar für Hobbyfotografen tolle neue Perspektiven auf den Kölner Dom freilegt, aber natürlich auch mit Dreck und Staub einhergeht. Wenngleich die Baustelle für einen Abriss ordentlich ist. Wäre es nicht gerade jetzt umso wichtiger die Teile der Innenstadt, die nicht gerade abgerissen, neu bebaut oder wegen irgendwelcher Bauprobleme der Stadt Köln in unfertigem Zustand verharren besonders zu pflegen, so dass nicht der Gesamteindruck entsteht, Köln – das geliebte und verabscheute Schmuddel-Cologne – wird vollständig abgerissen?

Ohne Worte – Müll am Appellhofplatz

Dabei reden wir noch nicht einmal von siffigen Straßen, Plätzen, blauen Müllsäcken, die einfach herumliegen, schiefen Bauzäunen, die mit zerfetzten Transparenten behängt sind, oder den üblichen Absperrbaken in rut und wiess, die einfach mal so irgendwo herumliegen oder stehen.

Liebes Schmuddel-Cologne achte doch ein wenig mehr auf Dich.