Köln | Rund um den Kölner Neumarkt ist ab dem 5. Oktober eine literarische Installation des Schriftstellers Youssouf Amine Elalamy zu sehen. Seine Novelle „Nomade“ feiert damit Deutschlandpremiere. Elalamy hat seine Novelle nicht in Buchform, sondern auf großen Holztafeln in arabischer Handschrift veröffentlicht.
Diese Holztafeln werden in fünf verschiedenen Einrichtungen rund um den Neumarkt ausgestellt. Dazu zählen das Rautenstrauch-Joest-Museum, die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbh, die Kunst-Station Sankt Peter, das Käthe Kollwitz Museum und die Stadtbibliothek.
Die Geschichte handelt von dem jungen Nomaden Taschfin, der auf geheimnisvollen Wegen das Schreiben für sich entdeckt. Youssouf Amine Elalamy bezeichnet sein Werk als Allegorie auf das moderne Leben, in dem man auch ständig umherziehe. „Bereits bei der Entstehung von ‚Nomade‘ ist mir klar geworden, dass diese Geschichte nicht in ein normales Buch eingesperrt werden kann“, so der Autor.
Nomadenleben nachempfinden
Durch die Installation an verschiedenen Orten soll dem Leser ein Eindruck vom Nomadenleben vermittelt werden, teilte Elalamy mit. Begleitet wird die Installation, abhängig vom Austellungsort, von einem Audio-Guide, Live-Storytelling, Projektionen, Touchscreens und einer Lesung. Für den Audio-Guide und das Live-Storytelling sind die Regisseurin Maria Schüller und der Schauspieler Folker Banik verantwortlich. Letzterer ist sowohl Sprecher des Audio-Guides als auch Erzähler beim Live-Storytelling. Für diese Zwecke wurde die Novelle eigens aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.
Umsetzung erwies sich als schwierig
Die Umsetzung des Projekts erwies sich als schwierig. Elalamy hat die Novelle nach eigener Aussage zwei Jahre lang unter Verschluss gehalten, bis es ihm möglich war, sie in ihrer gegenwärtigen Form zu veröffentlichen. Bisher war die Installation in Rotterdam, Rabat und Kopenhagen zu sehen. Für die Austellung in Köln zeichnet das Allerweltshaus Köln e.V. im Rahmen seiner Literaturreihe „Stimmen Afrikas“ verantwortlich.
Unterstützt wurde das Projekt von der Kulturstiftung der Kreisparkasse Köln, der DEG und der Stadt Köln. Außerdem beteiligt waren die Museumsgesellschaft RJM e.V., das Auswärtige Amt und die Deutsch-Maghrebnische Gesellschaft. Der WDR stellte ein Studio zur Verfügung.
Infobox:
Nomade – Eine Novelle in der Stadt
05. bis 21. Oktober
Di-So: 11 bis 17 Uhr, Do: 11-20 Uhr.
Am Wochenende ist die Installation bei DEG, Stadtbibliothek und Kunst-Station Sankt Peter nur eingeschränkt zu besichtigen.
Storytelling: 07.10.2012, 15:30 Uhr und 18.10.2012, 18:15 Uhr im Rautenstrauch-Joest-Museum.
Eintritt frei
Autor: Christian Bauer
Foto: Künstler Elalamy vor einer der ausgestellten Schrifttafeln
