Köln | Am heutigen Freitag, 23. August 2024, ist ein Lkw von einer Brücke auf Gleise in der Nähe des Bahnhofs Kerpen-Horrem gestürzt. Straßen und Schienenverkehr sind betroffen. Der Fahrer befindet sich in intensivmedizinischer Behandlung in einer Klinik. Ein Drogenvortest durch Beamte der Polizei des Rhein-Erft-Kreises fiel positiv aus. Die Beamten ordneten die Entnahme einer Blutprobe an. Die wichtigsten Infos zum Unfall und die Auswirkungen auf den Bahnverkehr im Fern- sowie Nah- und Regionalverkehr auf der Strecke Köln-Aachen.
Der Unfall ereignete sich gegen 11.50 Uhr auf der Josef-Bitschnau-Straße. Die Polizei zitiert Zeugen, die berichten, dass der Lkw von der Straße abkam. Dann durchbrach er ein Brückengeländer und fiel auf die Bahngleise. Dabei, so die Polizei, seien Hochspannungsleitungen beschädigt worden.
Jetzt wird der Hintergrund des Unfalls ermittelt. Die Polizei des Rhein-Erft-Kreises forderte dafür das Unfallaufnahmeteam der Polizei Köln an. Offen ist, wie lange es dauern wird, bis der Lastwagen geborgen werden kann.
Zug evakuiert
Die Hochspannungsleitung musste geerdet, also abgeschaltet werden. In der Nähe befand sich ein Reisezug mit 60 Personen an Bord. Dieser konnte seine Fahrt nicht fortsetzen. Die Feuerwehr versorgte die Passagiere. Mittlerweile sei der Zug vollständig geräumt. Niemand wurde verletzt.
Granulat im Tank
Der Lkw besteht aus einer Zugmaschine und einem Anhänger auf dem sich ein Silotank befindet. Dort sei Granulat geladen, von dem nach Polizeiangaben keine Gefahr ausgehe. An der Zugmaschine tritt Kraftstoff aus.
Verspätungen bei der Bahn
Die Bahnstrecke zwischen Köln und Aachen ist von dem Unfall stark betroffen, denn die Strecke ist gesperrt. Zum einen der Fernverkehr:
- ICE-Züge zwischen Köln und Bruxelles(Belgien) werden umgeleitet und verspäten sich um zusätzlich etwa 60 Minuten
- IC/ICE-Züge mit Ziel/Beginn in Aachen Hbf enden/beginnen bereits in Köln Hbf. Die Halte Düren und Aachen Hbf entfallen.
Als Alternative schlägt die Bahn für Reisende zwischen Aachen und Köln Verbindungen des Nahverkehrs wie die RB 27 und RE8 sowie RB 33 und RE 4 über Rheydt vor.
Auch der Regionalverkehr ist betroffen:
- RE 1 (RRX) Aachen–Köln–Düsseldorf–Duisburg–Essen–Dortmund–Hamm
- RE 9 Aachen–Köln–Troisdorf–Au (Sieg)–Betzdorf–Siegen
- RB 38 Köln Messe/Deutz–Horrem–Bedburg
- S 12 Au (Sieg)–Hennef–Troisdorf–Köln/Bonn Flughafen–Köln–Horrem
- S 19 Au (Sieg)–Hennef–Troisdorf–Köln/Bonn Flughafen–Köln–Horrem–Düren
Die Züge der Linie RB 38 fallen auf dem gesamten Laufweg aus. Ein Schienenersatzverkehr mit drei Bussen der Firma Universe Reisen zwischen Horrem und Köln-Ehrenfeld ist eingerichtet.
RE 9: Die Regionalexpresse aus Richtung Siegen Hbf enden und beginnen in Köln Hbf. Die Folge sind Teilausfälle zwischen Köln Hbf und Aachen Hbf. Für jede zweite Zugfahrt der Linie RE 9 ab Abfahrt in Aachen Hbf (17:18) Uhr und ab Abfahrt in Düren (18:13) ist ein Pendelverkehr zwischen Aachen Hbf und Düren eingerichtet.
Für die Fahrgäste hat die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Der Schienenersatzverkehr (SEV) ist stark ausgelastet. Der Vorschlag der Deutschen Bahn: „Reisende zwischen Köln und Aachen nutzen bitte vorzugsweise die Züge der RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) zwischen Köln und Düsseldorf. Zwischen Düsseldorf Hbf und Aachen Hbf verkehrt die Linie RE 4.“
Für die S-Bahnen lägen noch keine Konzepte vor. Bei jeder Fahrt würden Einzelmaßnahmen getroffen.