Ständig Aktualisiert

17: 54 Uhr > Libyen: Rebellen dringen auf Grundstück von Staatschef Gaddafi vor
Die Rebellen in Libyen sind Medienberichten zufolge auf das Grundstück von Staatschef Muammar al-Gaddafi vorgedrungen. Das berichtet der britische Nachrichtensender Sky News unter Berufung auf Aussagen der Rebellen. Demnach hätten die Oppositionellen eine der Mauern um das Grundstück Gaddafis überquert. Das Gelände von der Größe mehrerer Fußballfelder wird von insgesamt drei Mauern geschützt. Die Gegner des Staatschefs hätten nach eigenen Angaben unter anderem Raketenwerfer eingesetzt, um den Schutzwall zu durchbrechen. Bereits seit dem Vormittag war über schwere Kämpfe zwischen den oppositionellen Truppen und der Armee Gaddafis berichtet worden. Auf Fernsehbildern waren Rauchschwaden über dem Gelände zu sehen, zudem habe es Explosionen gegeben.

09: 54 > Westerwelle verteidigt Nein der Bundesregierung zum Kampfeinsatz in Libyen
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat das Nein der Bundesregierung zum Kampfeinsatz in Libyen weiterhin verteidigt. "Wir haben uns mit eigenen Kampftruppen als Deutsche nicht an dem Krieg in Libyen beteiligt, diese Entscheidung war auch richtig", sagte Westerwelle dem Deutschlandfunk. Vielmehr habe man auf die internationale Isolierung gesetzt und sich auf die politischen und wirtschaftlichen Sanktionen konzentriert. "Und diese Sanktionspolitik war augenscheinlich erfolgreich, denn sie hat das Regime Gaddafi nicht nur isoliert, sondern ihm auch die Nachschubmöglichkeiten abgeschnitten", erklärte der FDP-Politiker weiter. Daher treffe ihn der Vorwurf des Trittbrettsieger auch nicht. "Jetzt geht es darum, den Blick nach vorne zu richten, jetzt geht es darum, dass wir vor allen Dingen die Menschen unterstützen beim Wiederaufbau", so Westerwelle.

09:04 Uhr > Saif al Islam nicht in Hand der Rebellen
Entgegen ursprünglichen Berichten ist der zweitälteste Sohn von Muammar al-Gaddafi, Saif al Islam, doch nicht von den Rebellen festgenommen worden. In der Nacht zum Dienstag zeigte er sich überraschend vor einem Hotel in Tripolis, das von ausländischen Journalisten bewohnt wird. Der Sohn von Machthaber Gaddafi lud die Journalisten zu einer Fahrt durch die Stadt in seinem Konvoi ein. "Ich bin gekommen, um die Lügen zu widerlegen", sagte Saif al Islam. Zudem betonte er, dass die Stadt weiter von der Regierung kontrolliert werde. Auch Gaddafis ältester Sohn Mohammed sei nicht mehr in Hand der Rebellen. Er sei seinen Bewachern entkommen, bestätigte ein ranghoher Vertreter der Aufständischen in Bengasi. Das Schicksal des dritten Bruders Al Saadi, von dem behauptet worden war, dass er gemeinsam mit Saif al Islam gefasst worden war, ist bislang unklar. Zuvor hatten die Aufständischen die Festnahme von Saif al-Islam gemeldet. Er wird ebenso wie sein Vater und dessen Schwager, Geheimdienstchef Abdulah Senussi, wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit vom Internationalen Strafgerichtshof gesucht. Unterdessen gingen die Kämpfe um das Gaddafi-Hauptquartier in Tripolis weiter. Die Rebellen werden dabei von NATO-Kampfflugzeugen unterstützt. Sie bombardierten den Gebäudekomplex in der Nacht. Weiterhin unklar ist, ob sich Muammar al-Gaddafi dort aufhält.

09:03 > CDU-Außenpolitiker Polenz kündigt demokratische Aufbauhilfe für Libyen an
Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Ruprecht Polenz (CDU), hat demokratische Aufbauhilfe aus Deutschland für Libyen angekündigt. "Wir werden sicherlich Hilfe beim Aufbau demokratischer Institutionen wie Verwaltung und Justiz anbieten. Gleiches gilt für die Organisation einer verfassungsgebenden Versammlung und spätere Parlamentswahlen", sagte Polenz der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). Er fügte hinzu: " Diese Dinge stehen jetzt an, wenn es der Übergangsrat schafft, für Sicherheit und Ordnung zu sorgen." Die Bundesrepublik Deutschland sei Mitglied der Kontaktgruppe, die schon in mehreren Treffen Maßnahmen für die Zeit nach dem Sturz Gaddafis vorbereitet habe.

[dts]