Echte und na ja nicht ganz echte kölsche Marken

Nun wäre der Kölner nicht der Kölner, wenn er sich nicht auch Marken einverleiben würde, die eigentlich sogar aus Übersee stammen, wie etwa die Marke „Ford“. Denn Stadtschreiber Palm zählt diese locker in einer Reihe mit echten kölschen Marken auf. Richtig ist, dass "Ford" Made in USA ist und in Köln Autos für Europa gebaut werden. Echt Kölsch sind auf alle Fälle „Echt Kölnisch Wasser“, Motoren von „Deutz“ oder die mittlerweile kaum mehr bekannte Zigarettenmarke Overstolz. Vom 11. Juni bis zum 11. September 2011 präsentiert das Kölnische Stadtmuseum in der Alten Wache typische Kölner Produkte, die Geschichte ihrer Firmen und die damit verbundenen Werbekampagnen sowie historische Werbefilme, die den Namen Kölns einst in die Welt trugen. Die Ausstellung „Made in Cologne“ umfasst eine Zeitspanne von 1709 bis ins späte 20. Jahrhundert, das Museum hat sie in Kooperation mit der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln konzipiert. Kuratiert wurde die Ausstellung Sascha Pries vom Kölnischen Stadtmuseum.


Interaktiv und vielfältig
Die Schau, so erklären die Macher, wird sich in drei Bereiche gliedern. Dabei wird die Unternehmensgeschichte genauso wie die Marketingaktivitäten beleuchtet und deren emotionale Wirkung analysiert. Dabei schlägt das Stadtmuseum elf Kapitel auf und führt den Besucher vom Gewölbe der Alten Wache entlang einer Zeitachse bis ins Obergeschoss, wo er eine, so die Macher „opulente Wirtschaftsschau“ geboten bekommen wird. Dazu gehören natürlich Plakate, Anzeigen und nostalgische Werbefilme. Den ersten Werbefilm in der Geschichte des deutschen Fernsehens nach dem Krieg kann sich allerdings der Düsseldorfer Konzern Henkel in sein Stammbuch schreiben, er zeigte Lisl Karlstadt und Beppo Brehm beim Anpreisen von „Persil“ und wurde am 3. November 1956 ausgestrahlt.

„Made in Cologne“ hilft auch dabei vergessene Marken wiederzuentdecken, oder kennen Sie noch „Tefifon“ oder „Agrippina“. Aber auch Marken, wie Stollwerk, die heute zum Alltag gehören und als selbstverständlich für Eingemachtes Obst und Gemüse stehen, haben eine Historie, die in der Ausstellung beleuchtet wird. Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Begleitprogramm begleitet. Vorträge, Workshops und Ferienaktionen für Kinder inklusive. Zudem soll die seit langem vergriffene DVD „Köln-Rolle“ mit vielen Erweiterungen unter dem Titel „Made in Cologne“ neu aufgelegt werden. Studenten der Macromedia-Akademie zeigen zudem Gedanken zu „Köln als Marke“.


Das Luftschutzfahrrad von "Cito" wurde in den 1950er Jahren ausgegraben und hatte noch eine Gasmaske auf dem Gepäckträger geschnallt.

"Made in Cologne" – Marken aus Köln für die Welt | Stadtmuseum
Öffnungszeiten: Dienstag 10 bis 20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr, montags
geschlossen, (Pfingstmontag geöffnet). Jeden ersten Donnerstag im Monat 10 bis 22
Uhr, an Feiertagen 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 3,50 Euro, ermäßigt 1,50 Euro. Für das Kombiticket (Ständige Sammlung und Sonderausstellung) sind 6,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro zu entrichten.

[ag; Fotos: Dominic Röltgen]