24.5.2011, 09:35 Uhr > Laichkaraut sorgt für Verschmutzung des Weihers
Das warme Wetter in den vergangenen Wochen hat das Krause Laichkraut (Patamogeton Crispus) im Aachener Weiher so gut gedeihen lassen, dass es zurzeit drei Viertel der Gewässerfläche bedeckt. Die Pflanze reichert zwar durch die natürliche Photosynthese das Wasser mit Sauerstoff an, entzieht ihm aber nachts, wenn der Prozess mangels Licht ruht, noch mehr von dem lebensnotwenigen Element, erklärte heute die Stadt.  Außerdem führe das Laichkraut zu einer Verschmutzung des Weihers. Der Müll von den zahlreichen Grillpartys in der Nähe bleibe an ihm hängen, so dass der Wind den Unrat nicht mehr ans Ufer treibe, wo das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ihn entsorgen könnten. Wenn die Pflanzen ihrer Natur entsprechend in etwa vier Wochen absterben, sinken sie zu Boden und würden dort verrotten. Diese zusätzliche Biomasse begünstigt die Verschlammung des Gewässers. Die Folgen wären Sauerstoffarmut und eine mögliche Entwicklung von Botulismus. Das würde wie im vergangenen Jahr zu einem Sterben der Fische im Weiher führen.


Müll im Gewässer bleibt am Krausen Laichkraut hängen.

Wegen dieser Perspektiven lässt das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen das Laichkraut aus dem Aachener Weiher entfernen. Weil die Pflanzen in bis zu 1,60 Meter Tiefe wachsen, setzt es dazu ein so genanntes Mähboot ein. Derartige Wasserfahrzeuge sind bereits seit Jahren auf den Seen im Erftkreis im Einsatz. Das abgemähte Laichkraut bleibt zwei bis drei Tage am Ufer liegen, so dass es austrocknen kann und dadurch leichter wird. Anschließend kommt es in die städtische Kompostieranlage. Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen beginnt am Donnerstag, 26. Mai 2011, um 11 Uhr mit den Arbeiten, sie sind vermutlich am Freitagabend beendet.

26.5.2011, 13:55 Uhr  > Mähboote im In- und Ausland im Einsatz
Seit heute ist das Mähboot auf dem Aachener Weiher im Einsatz. Vor fünf Jahren hat die Stadt Köln das letzte Mal eine solche Aktion durchführen müssen. Dasselbe Boot wie heute hatte damals in Zündorf die Teiche der Groove gereinigt. Klaus-Stephan Schunke, Inhaber des Betriebes „Gewässerschutz und Aquakultur“ und Besitzer des Mähbootes, erzählte heute, dass seine drei Boote in der Hochsaison vollständig ausgelastet sind. Gut 150 mal pro Jahr sei er sowohl in Deutschland als auch im benachbarten Ausland im Einsatz. Eine Wartezeit von guten fünf Wochen müssten die Kommunen hierbei durchaus einkalkulieren.


Rund 150 mal pro Jahr sind die Mähboote von Klaus-Stephan Schunke in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland im Einsatz.

In Zukunft will die Stadt Köln zwei sogenannte Sprudler im Aachener Weiher installieren. Diese, so Diplom-Biologe Friedrich Wissing, sorgen dann für eine durchgehende Reinigung und Sauerstoffversorgung des Wassers. Hiermit seien auch die Denkmalschützer einverstanden, denn die Qualität geht nun einmal vor. Bis Mitte Juni sollen die Installationen in Betrieb gehen.

[dr]