Donezk | aktualisiert |  Die pro-russischen Separatisten in der Ost-Ukraine haben die Gefangennahme der vier vermissten OSZE-Beobachter offenbar bestätigt.

Wie die Agentur Interfax am Donnerstag berichtet, habe der selbsternannte Bürgermeister von Slowjansk, Wjatscheslaw Ponomarew, bestätigt, dass sich die vier Beobachter in der Hand der Separatisten befinden. Laut Ponomarew werden die OSZE-Beobachter in der Nähe der Stadt Donezk festgehalten.

Ihnen gehe es gut, wird der selbsternannte Bürgermeister von der Agentur weiter zitiert. Noch am Mittwoch hatte ein Sprecher der Separatisten zurückgewiesen, dass diese etwas mit dem Verschwinden der OSZE-Beobachter zu tun hätten. Die OSZE hatte am Montagabend den Kontakt zu den vier Beobachtern aus der Schweiz, Estland, Dänemark und der Türkei verloren.

Das Team war in der umkämpften Region Donezk auf einer Routine-Patrouille unterwegs. Erst im April war eine Gruppe von OSZE-Militärbeobachtern in der Ukraine von Separatisten verschleppt worden.

Separatisten schießen Hubschrauber in Ost-Ukraine ab – mindestens 14 Tote

Pro-russische Separatisten haben nahe der Stadt Slowjansk im Osten der Ukraine einen Hubschrauber abgeschossen und dabei mindestens 14 Menschen getötet. Das sagte der scheidende Übergangspräsident Alexander Turtschinow am Donnerstag, wie örtliche Medien berichten. Den Berichten zufolge war der Helikopter im Zuge schwerer Gefechte zwischen den Städten Kramatorsk und Slowjansk abgeschossen worden, nachdem er zuvor Soldaten auf einer Militärbasis abgesetzt hatte.

In und um der Stadt Slowjansk hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder heftige Kämpfe zwischen pro-russischen Separatisten und ukrainischen Regierungstruppen gegeben.

Ostukraine: Separatisten fordern „West-Spione“ zum Abzug auf

Der selbst ernannte Bürgermeister der ostukrainischen Stadt Slawjansk, Wjatscheslav Ponomarew, hat westliche Mitarbeiter von Regierungen und internationalen Organisationen aufgefordert, die von Separatisten beherrschten Gebiete in der Ostukraine zu verlassen: „Die West-Spione sollen zu Hause bleiben, das habe ich der OSZE auch klipp und klar gesagt“, sagte Ponomarew der „Bild-Zeitung“. „Ich kann nicht verstehen, warum ihre Mitarbeiter das ignorieren und trotzdem an unseren Checkpoints unterwegs sind.“ Laut Ponomarew befinden sich die seit Montag vermissten Mitarbeiter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) nicht in Slawjansk.

„Sie sind in Luhansk und werden dort verhört, wir müssen erst genau rausbekommen, was sie bei uns wollten. Wir haben sie südöstlich von Slawjansk fest genommen.“ Ponomarew sagte weiter, dass sich Slawjansk auf einen Angriff der ukrainischen Armee einstelle: „Wir haben die Kinder aus der Stadt gebracht und alle, die kämpfen können sind aufgefordert, uns gegen die Angriffe der Ukrainer zu verteidigen.“

Autor: dts