Köln | Fernsehen und Radio per Klick: Die Vernetzung der Medien im Internet steht im Blickpunkt des diesjährigen Medienforums.NRW in Köln. Unter dem Motto „Schöne neue Medienwelt: vernetzt, offen, mobil“ diskutieren 200 Spitzenpolitiker, Medienexperten und Journalisten über neue Trends und Risiken der digitalen Verschmelzung.

Zu den 60 Veranstaltungen werden vom 18. bis 20. Juni etwa 3.000 Besucher erwartet. Einige Aspekte sind Web-TV, Datenschutz und Urheberschutz. Neben dem Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar haben sich auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) und ZDF-Intendant Thomas Bellut angekündigt. Auch Vertreter von Facebook und Google, die immer wieder wegen Datenschutzbeschwerden in Kritik geraten, wollen Rede und Antwort stehen. Einen Schwerpunkt des Kongresses bildet die mobile Mediennutzung. Der Boom in diesem Bereich versetze viele Unternehmen in eine Art „Goldgräber-Stimmung“, sagte der Geschäftsführer der Landesmedienanstalt Nova, Gernot Gehrke, heute in Köln. „Betriebssysteme und Patentrechte werden wie Schürfrechte gehandelt.“ Verlage setzten ebenso auf mobile Endgeräte wie der Buchhandel. Auch fürs Fernsehen gebe es bereits Modelle. „Web-TV statt Fernsehen“ heißt dementsprechend eine Diskussionsrunde.

Zum Auftakt des dreitägigen Medienforums hat NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) eine Grundsatzrede angekündigt. Weitere Themen sind die umstrittene Form „Scripted Reality“ – eine Pseudo-Dokumentation mit Schauspielern -, die Zukunft des Kulturradios und die Bürgerbeteiligung im Internet.

Autor: dapd