Köln | Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. will die Kompetenzen im Bereich der Kindersicherheit fördern. Der vom Bundesministerium für Gesundheit unterstützte bundesweit tätige Verein informierte über die Unfallzahlen von Kindern in NRW anlässlich der Fachtagung „NRW: Kompetent in Kindersicherheit“.

Die BAG spricht von 16.257 Kinder unter fünf Jahren die NRW 2011 wegen einer Verletzung oder Vergiftung stationär behandelt werden mussten. Gerade Säuglinge und Kleinkinder sind zunehmend betroffen: Drei Prozent aller Säuglinge und zwei Prozent aller Kleinkinder wurden im Laufe eines Jahres verletzungsbedingt im Krankenhaus aufgenommen. 81 Prozent der Kinder unter einem Jahr bzw. 61 Prozent der Ein- bis Vierjährigen erlitten Kopfverletzungen. Vielfach werden im Krankenhaus auch Verbrennungen und Verbrühungen sowie Vergiftungsunfälle behandelt. Säuglinge und kleine Kinder erleiden die Unfälle in der Regel zu Hause. 2011 kam es in NRW zu 32 tödlichen Unfällen bei Kindern bis zum vierten Lebensjahr. Im gleichen Jahr starben elf Kinder dieser Altersgruppe durch gewaltbedingte Verletzungen. Bei Säuglingen gilt Ersticken als häufigste Unfallursache mit Todesfolge.

„Profis wissen um den Umgang mit Gefahrensituationen. Dennoch geschehen zu viele schwere Kinderunfälle in NRW, durch die vor allem kleine Kinder im Krankenhaus behandelt werden müssen. Wir können und müssen noch mehr dagegen unternehmen“, sagt Martina Abel von der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. auf der Fachtagung vor über 100 Teilnehmern.

„Kinder können dann in der Wohnung wirksamer als bisher vor Unfällen geschützt werden, wenn ihre Eltern mehr über Gefahrenpunkte wissen. Oft helfen schon einfache Erkenntnisse. Beispielsweise wenn Eltern klar ist, dass sie Gefahren für ihre Kinder viel besser erkennen können, indem sie versuchen, die Umgebung mit den Augen ihrer Kinder zu betrachten. Ebenso wichtig ist, dass Kinder möglichst frühzeitig lernen, Gefahrenquellen zu erkennen und richtig einzuschätzen“, sagt Barbara Steffens, Ministerin für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen anlässlich der Veranstaltungseröffnung.

Ziel der Tagung ist es, einen Beitrag dazu zu leisten, die Zahl der Unfälle bei Kindern unter drei Jahren zu senken. Dabei geht es insbesondere darum, die Fachöffentlichkeit für Kinderunfälle zu sensibilisieren, das Kernwissen zum Thema Unfallprävention im Kindesalter zusammenzutragen und den Handlungsbedarf aufzuzeigen, die Schnittstellen von Kinderunfallprävention zu anderen Gesundheits-, Bildungs- und Jugendhilfethemen hervorzuheben sowie über Risikogruppen zu informieren, die besondere Unterstützung benötigen.

Autor: ag