Ein Kraftwerk im rheinischen Revier.

13,4 Millionen Tonnen CO2- mehr in NRW 2021 emittiert

Köln | Im Jahr 2021 wurden im Vergleich zu 2020 in Nordrhein-Westfalen 13,4 Millionen Tonnen CO2 mehr emittiert. Das teilte das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV NRW) heute mit.

Das sind 7 Prozent mehr als im Jahr 2020. Dies hat direkt Auswirkungen auf die Minderungsquote für Treibhausgase die seit 1990 gemessen wird. Schrumpften die Treibhausgasemissionen im Zeitraum 1990 bis 2020 noch um 45 Prozent sind es jetzt aktuell nur noch 41 Prozent. Dieser Trend sei auch in der Bundesrepublik gesamt festzustellen und nicht nur in NRW. Das Umweltbundesamt macht dafür den verstärkten Einsatz von Braun- und Steinkohle bei der Verstromung verantwortlich. In Nordrhein-Westfalen stiegen die Emissionen aus der Kohleverstromung von 58,0 Millionen Tonnen CO2eq im Jahr 2020 auf 70,1 Millionen Tonnen CO2eq im Jahr 2021. Das ist vor dem Ausbruch des Ukraine-Krieges und der daraus folgenden Energiekrise.

Weniger Strom aus Windenergie 2021

Die Abschaltungen von Braunkohlekraftwerken, die Ende 2020 erfolgten, machen sich nicht in der Klimabilanzierung 2021 bemerkbar. Während die Verstromung von Kohle stieg sank der Anteil der durch Windkraft erzeugten Strommenge. Das Umweltbundesamt attestiert einen deutlich verringerten Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung.

Die Industrie

Die Emissionen der Industrie stiegen um 7,6 Prozent. Die Menge freigesetzter Treibhausgase stieg von 54,3 Millionen auf voraussichtlich 58,4 Millionen Tonnen CO2eq. Hierzu trug vor allem die Stahlindustrie bei. Dies ist eine Folge der Konjunkturerholung nach der Corona-Pandemie und der vermehrte Einsatz fossiler Brennstoffe.

Der Verkehr

2021 waren weniger PKW unterwegs als 2019, also im Jahr vor der Pandemie. Dies belegen die Absatzzahlen für Kraftstoffe und die Zählstellen an den Autobahnen und Bundesstraßen. Der Güterverkehr auf der Straße stieg dagegen bundesweit leicht über das Niveau des Vor-Coronajahres an und bedingte so den Anstieg bei den Emissionen um 1,4 Prozent.

Das landesweite Emissionskataster ermittelt für den Straßenverkehr in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2021 Emissionen in Höhe von 27,0 Millionen Tonnen CO2eq. Dies entspricht dem Emissionsniveau des Vorjahres 2020 (26,9 Millionen Tonnen CO2eq). Die Emissionen klimarelevanter Gase aus dem Flugverkehr bleiben insgesamt bei ca. 0,2 Millionen Tonnen CO2eq.

Haushalte und Kleinverbraucher konnten die Emissionen minimal reduzieren, im Sektor Abfall blieben die Zahlen stabil. Im Sektor Landwirtschaft konnte ebenfalls eine leichte Reduzierung der Treibhausgasemissionen erreicht werden.

Insgesamt ergeben sich für Nordrhein-Westfalen vorläufige Emissionen für das Jahr 2021 von 217,2 Millionen Tonnen CO2eq.

Zur Erläuterung

Welche Gase sind klimarelevant und was sind CO2-Äquivalene (CO2eq):

Das Treibhausgas-Emissionsinventar Nordrhein-Westfalen orientiert sich an den Vorgaben des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC 2006, 2019). Die Treibhausgase Kohlenstoffdioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (Lachgas), Schwefelhexafluorid (SF6,), Stickstofftrifluorid (NF3) und die Gruppen der teilfluorierten Kohlenwasserstoffe (HFC) und perfluorierten Kohlenwasserstoffe (PFC) werden darin für die IPCC-Sektoren Energie, Industrieprozesse, Landwirtschaft, Abfall und Sonstige dokumentiert. Die einzelnen Gase haben eine unterschiedliche Klimawirkung. Methan hat beispielweise eine 24mal höhere Klimaschädlichkeit als CO2. Die Treibhausgasemissionen werden in Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2eq) angegeben. Die Freisetzung einer Tonne Methan entspricht somit 24 Tonnen CO2eq.*

*Quelle: LANUV NRW

 

red01