Köln | Die Kölner Haie stehen vor schwierigen Aufgaben. Am Freitagabend (19.30 Uhr) wartet zunächst Meister Berlin, Sonntag geht es dann nach Ingolstadt. Es folgen Spiele gegen Mannheim und in Nürnberg. Schwerer geht’s kaum.

„Wir wissen, dass die Saison lang ist und wir uns für die Tabellenführung noch nichts kaufen können“, erklärt KEC-Trainer Uwe Krupp. „Wenn wir nicht aufpassen und auch nur ein bisschen nachlassen, kann die Lage nach den nächsten Spielen schon wieder anders aussehen.“ Der Stanley-Cup-Sieger weiß, was die kommenden Gegner zu bedeuten haben. Erst geht’s zu Meister Berlin, dann zum kriselnden, aber besonders zu Hause immer brandgefährlichen ERC Ingolstadt. Mannheim ist aktuell Zweiter, Nürnberg Fünfter – mit Ambitionen nach oben.

Zwei Wochen der Wahrheit warten also. Hier können die Haie beweisen, dass sie dieses Jahr zu Recht als heißer Titelkandidat gelten. „Die nächsten Gegner sind mit das Beste, was die Liga zu bieten hat“, weiß auch Verteidiger Moritz Müller. „Aber das ist uns egal. Wir haben genug Selbstvertrauen, um in diese Spiele zu gehen und vorher zu sagen, dass wir sie gewinnen wollen – egal wo.“

Müller weiß, dass seine Mannschaft nicht umsonst ganz oben steht in der Tabelle. Zwar waren bei den ersten Gegnern mit Krefeld, Straubing, Iserlohn, Düsseldorf, Hannover und München gleich sechs Teams dabei, die ein teures Team wie der KEC rein vom Anspruch her schlagen sollte. Wie souverän die Haie diese Aufgaben lösten, war aber teilweise sehr beeindruckend. Und auch in Überzahl und Unterzahl, was bekanntlich über Titel entscheiden kann, sind die Haie klasse, in beiden Statistiken liegen sie auf Platz drei der Liga.

In Berlin gibt es jetzt die erste richtig große Prüfung seit der knappen Pleite (2:3) beim Überraschungs-Dritten Augsburg. Denn der (eis-)bärenstark besetzte Meister ist ins Rollen gekommen. Zuletzt gab es gegen Krefeld (2:4), Nürnberg (5:6) und Hamburg (4:3 nach Penalty) drei Siege in Folge. Zudem sind mit den NHL-Stars Claude Giroux und Daniel Briere (beide Philadelphia) wohl auch erstmals die Spieler mit dabei, die während des Spielerstreiks der NHL für den Deutschen Meister auflaufen. „Das ist für Berlin natürlich eine tolle Sache“, gibt Müller zu. „Aber da sollten wir uns nicht zu viele Gedanken drüber machen und einfach hart und gut spielen.“

Zumal der Druck durch diese Transfers auch wieder ein bisschen mehr auf Berliner Seite verlagert wird. „Wir sind nicht der Favorit, auch wenn wir als Spitzenreiter anreisen“, erklärt Rob Ticar, der am Dienstag gegen München sein erstes KEC-Tor schoss. „In Berlin ist es für jedes Team unheimlich schwer. Die Halle ist immer voll und die Stimmung aufgeladen. Und jetzt haben sie auch noch zwei NHL-Stars dabei. Das wird hart.“ Es klingt wirklich sehr nach einer Meisterprüfung für den KEC. Wenn sie bestanden wird, darf wirklich wieder vom Titel geträumt werden.

Autor: mr
Foto: Symbolfoto