Wegen mehrerer Sonderausstellungen beispielsweise zu Möbeln und Keramik konnte das Museum für Ostasiatische Kunst in den vergangenen zwei Jahren weite Teile seiner Sammlung alter Kunst nicht präsentieren. Nun kehren zahlreiche Meisterwerke aus China, Japan und Korea aus dem Depot zurück.

Exponate per Zufall gefunden
Einige seiner herausragenden Exponate verdankt das Museum dem glücklichen Zufall gepaart mit dem Kennerblick seiner Mitarbeiter. So legte der ehemalige Restaurator der Stadt Köln Eugen Rantz im Jahr 1961 bei der Reinigung einer unscheinbaren Schatulle unter der verkrusteten dunkelbraunen Schmutzschicht ein leuchtendes Perlmutteinlagedekor mit zahlreichen Glück verheißenden Motiven auf dem Schwarzlackgrund frei. Das Kästchen entpuppte sich als koreanisches Hochzeitsgeschenk aus dem frühen 15. Jahrhundert. Es enthielt unter anderem Hornmehl von Rhinozerossen, das dem Glauben nach das Paar bei seinem Kinderwunsch unterstützen sollte. Das kostbare Stück ist nun wieder im Museum zu bewundern. Darüber hinaus ist die Ausstellung eine Hommage an den Gründer Adolf Fischer. Seine bedeutende Sammlung hat den Grundstein für die weltweit hohe Anerkennung des ersten Museums für Ostasiatische Kunst in Europa gelegt.

Seine führende Rolle als Spezialist für die Kunst Ostasiens wird das Kölner Haus auch 2007 wieder unter Beweis stellen: Vom 27. Januar bis zum 22. April zeigt das Museum “Schätze der Liao: Chinas vergessene Nomadendynastie (907 – 1125)“. Die Ausstellung wird von der Asia Society New York übernommen. Sie ist in Europa nur in Köln und danach im Rietberg Museum Zürich zu sehen.

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Infobox
Museum für Ostasiatische Kunst, Universitätsstraße 100,
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, donnerstags bis 20 Uhr.
Öffentliche Führungen sonntags um 12 Uhr.
Eintritt: 4,20 Euro, ermäßigt 2,60 Euro
Infos unter
www.museenkoeln.de

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung
Foto: Museum für Ostasiatische Kunst