Symbolbild einer Sporthalle in Köln. Foto: privat

Köln | Immer mehr Menschen fliehen vor dem Krieg in den Westen. Auch in Köln kommen hunderte täglich inzwischen an. Da ist Pragmatismus gefragt. Aber auch ein kühler, planerischer Kopf!

Denn Oliver Seeck mahnt dazu, die ukrainischen Flüchtlinge nicht irgendwo einzupferchen. In einem Statement an die Stadtverwaltung, das report-k.de vorliegt, macht der Vorsitzende des Sportausschusses eine klare Ansage.

Für ihn ist die Option der Unterbringung der Hilfesuchenden in Sporthallen zu verwerfen. Zum einen, weil dort keine Privatsphäre möglich sei. Zum anderen, weil die Hallen marode und ohnehin überlastet seien.

Ukraine-Krieg: Sportausschuss-Chef will würdige Unterkünfte für Flüchtlinge

„Als Vorsitzender des Sportausschusses möchte ich im Sinne der geflüchteten Menschen und dem Sport folgende dringende Bitte an die Stadtverwaltung richten: Menschen, die aus der Ukraine zu uns kommen, werden mit offenen Armen empfangen und müssen hier sofort integriert werden!“, beginnt der Familienvater aus Ehrenfeld.

Seeck: „Die mögliche Belegung in Sporthallen ist aber aus mehreren Gründen falsch und muss unbedingt verhindert werden. Die Unterbringung ist menschenunwürdig und bietet so gut wie keine Privatsphäre für die hauptsächlich betroffenen Frauen und Mädchen. Die Erfahrungen aus den Jahren 2015/2016 bestätigen dies eindeutig.

Die Sporthallensituation in unserer Stadt spitzt sich leider immer mehr zu. In den letzten Monaten wurden immer mehr Sport- und Turnhallen aufgrund von baulichen Mängeln geschlossen und die Tendenz geht leider weiter in die falsche Richtung, da seit Jahren zu wenig in unsere Sporthallen investiert wird.“

Die Entwicklung sei dramatisch: „Für den Sportunterricht an den Schulen und den Vereinssport ein absolutes Desaster, da gerade in der Corona-Pandemie Bewegung und gemeinschaftliches Sporttreiben an oberster Stelle stehen müsste. Wenn jetzt noch zusätzlich Sporthallen zur Unterbringung von geflüchteten Menschen dem Sport entzogen werden, hat dies mehrfach verheerende Auswirkungen.

Die geflüchteten Menschen werden am besten durch und mit dem Sport in unserer Stadt integriert. Das gelingt besonders gut mit den Sportvereinen vor Ort im Veedel. Nirgendwo funktioniert Integration so gut wie im Sport!“