Berlin | Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat den Kurs der EZB zur Inflation kritisiert und auf die negativen Auswirkungen für die Verbraucher verwiesen.

„Die so bezeichnete neue geldpolitische Strategie lässt nicht erkennen, von welchen mittelfristigen Inflationserwartungen der EZB-Rat im Sommer 2021 denn ausgeht“, sagte er dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Freitagausgaben). „Die Verbraucher spüren den Preisanstieg dagegen jeden Tag: beim Einkaufen, an der Tankstelle, bei den Mieten und beim Erwerb von Immobilien.“

Die Flucht in die Sachwerte halte an, und auch nach der heutigen Sitzung des EZB-Rates werde nicht erkennbar, ob die Periode der extrem niedrigen Zinsen und der Aufkaufprogramme bei den Anleihen auch irgendwann einmal ende. „Dazu hätte ich mir – ähnlich wie von der Notenbank der USA – einen ersten kleinen Hinweis gewünscht“, kritisierte der CDU-Politiker. Für die Zukunft zeigte sich Merz skeptisch, dass ein Kurswechsel noch gelingen kann.

Wenn stattdessen das Inflationsziel neu definiert werde, liege eher die Vermutung nahe, dass die Mehrheit im EZB-Rat die Währungspolitik der letzten Jahre auch dann fortsetzen wolle, wenn die Inflationsrate über einen längeren Zeitraum über der Marke von zwei Prozent liege.

Autor: dts