Köln | Die Stadtverwaltung Köln legt ihren Bericht „Wohnen in Köln“ für das Jahr 2023 vor. Darin findet sich die Mietbelastung, also der prozentuale Wert, den Kölner:innen aus ihrem Einkommen für die Nettokaltmiete aufwenden mussten. Die gute Nachricht: Dieser Wert, der in Köln sehr hoch ist, stieg nicht an, sondern stabilisierte sich.
Frei finanzierte Wohnungen im Vergleich mit öffentlich geförderten Wohnungen
Die Mietbelastung liegt für alle Kölner Mieter:innen bei 32,5 Prozent. Dabei liegt der Wert für die frei finanzierten Wohnungen mit 31,7 Prozent darunter. Die Mietbelastung im Bereich öffentlich geförderter Wohnungen liegt dagegen wesentlich höher bei 38,9 Prozent. Dies betrifft nur die Nettokaltmieten in 2023 und berücksichtigt nicht die Nebenkosten. Damit liegt die Mietbelastung bei frei finanzierten Wohnungen um 7,2 Prozentpunkte niedriger als bei öffentlich geförderten Wohnungen.
Aber wie kann das sein, dass ausgerechnet die Mietbelastung bei den öffentlich geförderten Wohnungen höher ist? Zwar leben einkommensschwächere Haushalte häufig in günstigeren Wohnungen mit kleinerer Wohnfläche. Aber die Mieten stellen für sie mit ihren geringeren finanziellen Möglichkeiten eine höhere große ökonomische Belastung dar.
Wer ist besonders betroffen?
Es sind die Alleinerziehenden und die Seniorenhaushalte, die eine besonders hohe Mietbelastung haben. Zwar schreibt die Stadt Köln, dass die Fallzahlen gering seien und daher nur bedingt für eine Aussage geeignet seien, aber die Mietbelastung bei Alleinerziehenden liege 2023 bei 39,6 Prozent und stelle damit den Spitzenwert dar. Die Seniorenhaushalte liegen bei 36,8 Prozent, die Alleinlebenden bei 33,8 Prozent. Nur bei Paaren mit oder ohne Kindern sinkt die Mietbelastung bei der Nettokaltmiete 2023 in Köln unter 30 Prozent. So mussten Paare ohne Kinder 25,1 Prozent ihres Einkommens für die Nettokaltmiete ausgeben und Paare mit Kindern 26,0 Prozent.
Die meisten Kölner:innen, 78,6 Prozent, die Miete bezahlten leben in Mehrfamilienhäusern und 16,9 Prozent in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Und 4,5 Prozent der Wohnungen liegt in Nichtwohngebäuden.