Köln | Elf Jahre spielte Mike Wunderlich für Viktoria Köln, erlebte einige Höhen und Tiefen mit seinem Herzensverein. Am Sonntag kehrt der Mittelfeldspieler mit dem 1. FC Kaiserslautern zurück nach Köln. Diesmal ist er aber Gegner seiner alten Liebe.
Denn für beide Klubs geht es zwei Spieltage vor dem Ende der Saison um viel. Kaiserslautern kämpft als Tabellendritter um den Aufstieg in Liga zwei, die Viktoria benötigt dringend Punkte, um nicht in die Regionalliga abzustürzen. „Es ist eine spannende Situation“, gibt Wunderlich vor seiner Rückkehr nach Köln zu. „Aber ich kann auf Emotionen keine Rücksicht nehmen. Wir brauchen genauso den Sieg wie die Viktoria. Wir wollen mindestens den dritten Platz verteidigen, um in der Relegation zu spielen.“
Dabei konnten die Roten Teufel bis vor 14 Tagen noch vom direkten Aufstieg träumen, doch zwei empfindliche Niederlagen bei Wehen-Wiesbaden (1:2) und auf dem Betzenberg gegen Borussia Dortmund II (1:3) ließ Eintracht Braunschweig an Kaiserslautern vorbeiziehen.
„Vor zwei Wochen hatten wir alles selbst in der Hand. Durch zwei nicht so gute Leistungen haben wir unseren Vorteil verspielt. Die Liga verzeiht keine Fehler. Wir haben nicht das abgerufen, was wir zuvor gut gemacht haben“, ärgert sich Wunderlich. „Wir mussten uns ein paar Tage schütteln und greifen jetzt wieder an. Wir wollen einen guten Abschluss, um uns unser Selbstvertrauen zurückzuholen.“
Mike Wunderlich will keine Geschenke verteilen
So darf die Viktoria nicht auf Geschenke ihres Ex-Spielers hoffen. Zumal es für die Gastgeber wohl ein richtiges Auswärtsspiel im Sportpark Höhenberg geben wird. Tausende Fans aus der Pfalz werden in Köln erwartet. „Die Unterstützung von unseren Anhängern ist seit Wochen der Wahnsinn. Nach den Niederlagen gab es keine Pfiffe, sondern aufmunternde Worte. Das war schon einzigartig“, erinnert sich Wunderlich. „Wir wollen den Menschen etwas zurückgeben.“
Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat der Offensivspieler nun seinen Platz im Team gefunden. Wunderlich zieht im Mittelfeld die Fäden und gehört zu den Konstanten in der Elf von Trainer Marco Antwerpen. Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass der Mittelfeldspieler seine Vertrag verlängert hat und ein weiteres Jahr in Kaiserslautern bleibt.
Wunderlich: „Ich fühle mich sehr wohl. Wir haben eine riesige Kameradschaft, wir sind eine geile Truppe und das sieht man auch Woche für Woche auf dem Platz. Es ist brutal, was der Verein einem gibt.“

Der Zusammenhalt soll auch der Schlüssel zum Aufstieg sein. Wunderlich: „Auch wenn ich nach elf Jahren jetzt gegen die Viktoria spielen muss, zählt für mich am Sonntag nur der FCK. Wir haben uns alle vielleicht eine andere Situation gewünscht. Nun geht es für beide Seiten um Alles. Vielleicht können wir am Ende doch alle feiern.“
1. FC Kaiserslautern kann Relegationsplatz absichern
Dafür müsste die Konkurrenz mitspielen, die bereits am Samstag vorlegt. Sollte 1860 München in Magdeburg nicht gewinnen, hätte Kaiserslautern Rang drei sicher. Wunderlich: „Ich hoffe, Viktoria bleibt in der Liga. Die Mannschaft hatte viele Abgänge und während der Saison viele Ausfälle zu verkraften. Trainer Olaf Janßen hat das Beste rausgeholt und einen guten Weg eingeschlagen.“