Köln | 65.000 Zuschauer:innen wollen das Spiel von Hertha BSC gegen den 1. FC Köln heute Abend im Olympiastadion in Berlin live sehen. Alleine aus Köln reisen 15.000 Fans an. Beide Mannschaften kommen aus dem DFB Pokal mit einem Sieg in diese 2. Bundesliga-Partie am 11. Spieltag. Das sagen die beiden Trainer vor dem Spiel, das am heutigen Samstag um 20.30 Uhr angepfiffen wird.
Vor der Partie betonten beide Trainer, dass die Pokalspiele in der englischen Woche ihren Mannschaften Selbstvertrauen gegeben haben. Beide Teams gehen also stark motiviert in die Begegnung im Berliner Olympiastadion.
Struber und die Balance
Vor der Begegnung in Berlin freute sich der Kölner Cheftrainer Gerhard Struber das 15.000 Kölner Fans mit in die Hauptstadt reisen wollen. So etwas habe er noch nie erlebt, dass so viele Fans eine Mannschaft zu einem Auswärtsspiel begleiteten. Gemeinsam könnte man Berlin zum Heimspiel machen. Es sei sein erstes Mal, dass er ins Olympiastadion nach Berlin komme.
Struber erinnerte daran, dass in der 2. Bundesliga zwei verpatzte Ligaspiele hinter der Mannschaft lägen und betonte, dass das Pokalspiel seinem Team den Rücken stärke. Seine Kölner Mannschaft könne sich auf ihre Stärken verlassen, wenn sie bereit sei zu investieren und diszipliniert die Idee des Kölner Fußballspiels umzusetzen. Die Mannschaft habe Selbstvertrauen aus dem Pokalspiel gewonnen.
Das Spiel gegen Holstein Kiel habe gezeigt, dass seine Mannschaft ausbalanciert gespielt habe. Auf der einen Seite habe dies die geänderte Systematik unterstützt, aber erst die Prinzipien und die Spielidee der Mannschaft des 1. FC Köln habe den Sieg gegen den Bundesligisten ermöglicht. Bei der Spielsystematik will Struber an der Variabilität festhalten, auch weil die Pokalbegegnung gezeigt habe, das neue Systematiken in kürzester Zeit ordentlich von der Mannschaft umgesetzt werden können.
Hertha befinde sich laut Struber im Aufwind. Die Berliner spielten einen sehr guten Fußball mit viel Qualität, seien gut in der Umsetzung und hätten Speed in der letzten Linie. Auch herausragende Spielerpersönlichkeiten fänden sich im Berliner Kader. Vor der Mannschaft des 1. FC Köln stehe eine „Riesenaufgabe“. Sein Team wüsste, dass wenn alle aus der Mannschaft ihre Aufgabe erledigten und „Limitaktionen“ brächten in Berlin ein Erfolg möglich sei.
Das sagt der Trainer von Hertha BSC
Cristian Fiél lobte seine Mannschaft nach dem DFB-Pokalspiel. Zum Auf und ab von himmelhoch gelobt von Fans und Öffentlichkeit bis zerrissen in der bisherigen Saison, erklärte Fiél, dass er gute Spieler zur Verfügung habe, die gewinnen wollen und bat um mehr Geduld. Der DFB-Pokal sei ein Schritt gewesen, aber ansonsten gehe es darum genau so weiter zu machen. Fiéls Sound ähnelt dabei ein wenig dem von Gerhard Struber, der auch immer wieder mehr Zeit einfordert, um Spielidee und Umsetzung in Einklang zu bringen und dass es dafür Geduld brauche.
Köln sei eine Mannschaft, die Fußball spielen kann, das stehe außer Frage, so Fiél. Köln verfüge zudem über eine hohe individuelle Qualität. Köln habe im Pokal Selbstvertrauen gesammelt und deshalb könne man sich auf ein tolles Duell zweier Mannschaften am Samstag um halb Neun freuen, so der Berliner Coach. Wie er gegen die Kölner gewinnen wolle, wurde Fiél weder gefragt, noch gab er von sich aus eine Einschätzung dazu ab.
Gefragt auf die Verbesserungsmöglichkeiten seines Teams sagte Fiél, dass es um den letzten Pass gehe, wegzukommen vom Gegner, den Ball in die Tiefe zu bekommen. Dieses seien die Momente, die sein Team manchmal noch liegen lasse. Gegen den Ball spiele seine Mannschaft manchmal noch zu sorglos. Dabei verließen sich in der Verteidigung seine Spieler manchmal zu sehr aufeinander, anstatt selbst Verantwortung für den angreifenden Gegner zu übernehmen und diesen zu attackieren.