Die Kleinprojekt-Förderung „KlimaBausteine“ unterstützt mit dem Label „Grüne Bühne“ ein Projekt, das in Zukunft umweltfreundliche Theater kennzeichnen soll. Mit dem Kabarett Klüngelpütz in der Kölner Innenstadt wurde heute die erste „grüne Bühne“ prämiert, die nicht nur auf Ökostrom setzt.
Wie wird hier überhaupt geheizt? Müssen so viele Lichter eigentlich sein? Wie sieht das mit ökologisch angebautem Essen aus? Wer in einem Theatersessel Platz nimmt, macht sich in der Regel kaum Gedanken darüber, wie viel Kohlenstoffdioxid ein Schauspiel-Abend verursacht. Gibt es überhaupt Bühnen in Köln, die besonders umweltfreundlich inszenieren? Darüber soll künftig das neue Theaterlabel „Grüne Bühne“ informieren, welches der Verein Kabarett Klüngelpütz mit Unterstützung der Kleinprojekt-Förderung „KlimaBausteine“ entwickelt. „Es gibt viele Möglichkeiten, im Theater Kohlenstoffdioxid zu sparen“, ist sich Marina Barth, Projektkoordinatorin vom Kölner Kabarett Klüngelpütz sicher. Seit diesem Jahr beziehe das Theater Ökostrom, schon seit fünf Jahren gibt es an der Theke Bio-Wein und –Bier zu trinken. Doch es soll sich noch mehr ändern: Die Klimatechnik soll effizienter werden, das Verbrauchsmaterial umweltfreundlicher und die Bühnenbeleuchtung teilweise auf LED-Lampen umgerüstet werden. „Nur die weißen Lichter sind noch ein Problem, die werfen ein zu kaltes Licht“, so Barth. Man sei aber schon mit einigen Firmen in Gesprächen.
Das Hoffen auf den Multiplikatoreffekt
„Es ist eine gute Methode, im Kabarett anzufangen und sich bewusst zu machen, wie man mit dem Thema umgeht“, betonte Barth. Dr. Brigitte Jantz, Projektleiterin der „KlimaBausteine“ ergänzte dazu: „Dieses Vorhaben hat großes Potenzial – nicht nur im Bezug auf die Kohlenstoffdioxid-Einsparung.“ Es gebe im Raum Köln rund 40 Theaterhäuser für die ein solches Label interessant sein könnte. All diese Theater hätten viele aufgeschlossene Besucher, die über das Projekt mit der Klimaschutzidee konfrontiert werden könnten. „Der Multiplikator-Effekt ist riesig“, so Jantz. Gemeinsam mit dem Institut für Marktökologie (IMO) aus Konstanz möchte das Kölner Klingelpütz das Label weiterentwickeln. „Ein Auswahlverfahren ist noch nicht ausgereift, aber daran wird gearbeitet“, erklärte Manfred Becker vom Institut. Die Eignung für das Label solle jährlich überprüft werden und transparent und nachvollziehbar sein. „Die Gäste sollen ganz bewusst merken, was hier passiert“, so Becker.
Das Projekt „Grüne Bühne“ ist eines von sechs Projekten, dass von „KlimaBausteine“ gefördert wird, einer Kleinprojekt-Förderung vom KlimaKreis Köln und der RheinEnergie. Unter den Projekten sind auch Ideen von und für Kindergärten und Schulen, von interkulturellen Einrichtungen, Vereinen und Netzwerken. Die Projekte werden mit maximal 4.500 Euro gefördert. Das Gesamtfördervolumen der Vergaberunde beträgt sich auf 22.800 Euro. Die finanziellen Mittel stammen nach Angaben des KlimaKreises Köln aus dem Klimaschutzprogramm Energie & Klima 2020 der RheinEnergie.
Autor: Cornelia Schlösser
Foto: Freuen sich über umweltfreundliche Bühnen: Marina Barth, Manfred Becker und Brigitte Jantz [v.l.n.r]