Grüne Jungend übte Kritik: Kathrin Henneberger

Kritik der Grünen Jugend

Alles im Grünen bereich, so könnte die Schlussfolgerung aus der Mitgliederversammlung der Partei lauten, wäre da nicht der kleine Stachel der Grünen Jugend, die sich mit dem Symbol des Igels schmückt. Kathrin Henneberger ging stellvertretend für die Jugendgruppe der Kölner Grünen ans Pult, nachdem Parteichef Jörg Penner und Fraktionsvorsitzender Jörg Frank über die Kooperationsverhandlungen berichtet hatten und unmissverständlich kundtaten, dass man versuche, die FDP ins Boot zu holen. Henneberger: "Im Kommunalwahlkampf war die FDP zu Recht unser Lieblingsfeindbild. Jetzt so schnell mit der FDP in eine Kooperation oder was auch immer gehen zu wollen, halten wir für sehr kritisch." Zankapfel war im Kommunalwahlkampf die Migranten- und Verkehrspolitik der FDP, die nicht nur aber vor allem die Grüne Jugend damals auf die Palme brachte. Henneberger fordert von der FDP eine Distanzierung von den damaligen politischen Forderungen.


Jörg Frank und Jörg-Heinrich Penner

Klares Bekenntnis zur Kooperation mit der SPD – Wunsch die FDP dabeizuhaben

Penner und Frank hingegen sondierten die Lage und stellten der Versammlung dar, weshalb die Konstellation mit der SPD und der FDP die einzig mögliche sei: CDU zerstritten, die Linke.Köln will nicht, mit ProKöln will niemand und die Gruppe KölnerBürgerBündnis sind zu wenig. Außerdem will man lieber nicht mit Oberbürgermeister Fritz Schramma in einem Boot sitzen, was der Fall bei einer Kooperation mit CDU und FDP wäre. Dann doch lieber mit der SPD und der FDP, so das Fazit der Beiden. Penner: "Er kann dann nicht ohne uns und wir nicht ohne ihn." Frank ergänzt, "dass Köln nur durch verlässliche Mehrheiten regiert werden kann" und die Tagespolitik werde die FDP, wenn die Kooperation mit der SPD in trockenen Tüchern sei, davon überzeugen, dass es sinnvoll sei, mit in das rot-grüne Boot zu steigen. In der anschließenden Aussprache, hatten die zustimmenden Töne die deutliche Mehrheit.


Designierter Parteichef: Arndt Klocke

Kandidaten für Landes-Chefs vorgestellt

Auf der Versammlung präsentierten sich auch die Kandidatinnen für die Sprecherposten der Grünen auf Landesebene, Reinhild Hugenroth, Daniela Schneckenburger und Arndt Klocke. Der aus Vlotho stammende Arndt Klocke ist Mitarbeiter von Volker Beck, MdB und wohnt seit vielen Jahren in Köln. Klocke ist bekennender Schwuler und Realo. Für den Sprecherposten ist er der einzige Kanidat und ihm werden sehr gute Chancen eingeräumt. Schneckenburger und Hugenroth kandidieren gegeneinander. Dabei werden Schneckenburger bessere Chancen zugerechnet. Bei den Kölner Grünen jedenfalls konnte sie mit der Bemerkung punkten, "die Dortmunder Barbara Moritz zu sein." Der Versuch der Kölner Grünen ihre Satzung so zu ändern, dass weniger Wahlen stattfinden müssen, scheiterte knapp – da bleiben die Grünen ihren Prinzipien treu: Transparenz und Rotationsmöglichkeiten.

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung