Berlin | Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), wirft Grünen, Linken, FDP und Teilen der SPD vor, ihre Positionen in der Cannabisdiskussion seien „völlig verantwortungslos“. „Wer die Gefahren, die von der Droge ausgehen, kleinredet, der fällt allen Lehrern, Eltern und Mitschülern, die Tag für Tag nein zu Cannabis sagen, in den Rücken“, sagte Mortler der „Frankfurter Allgemeinen Woche“. Die Legalisierungsdiskussion habe viel dazu beigetragen, dass „die Gefahren, die von der Droge ausgehen, auf erschreckende Weise unterschätzt werden“.

Hinter vielen Legalisierungsforderungen stünden handfeste wirtschaftliche Interessen, sagte Mortler: „Cannabis ist in den USA zu einem großen Geschäft geworden, und viele dort halten Deutschland für den großen Markt der Zukunft. Selbst Hedgefonds drängen in dieses Geschäft.“ Sie habe den Eindruck, so Mortler, dass die Cannabislobbyisten heute nicht nur in den Vereinigten Staaten, sondern „auch in Deutschland in manchen Parteien ein und aus gehen“.

„Mit welch skrupellosen Mitteln auf Online-Portalen und in den sozialen Medien für die Legalisierung gestritten wird, zeigt, welchen Geistes weite Teile der Legalisierungsbefürworter sind. Das ist die reinste Hetze“, so Mortler weiter. Sie halte es für völlig blauäugig, Cannabis für Erwachsene zu legalisieren und darauf zu vertrauen, dass nicht auch mehr Jugendliche die Droge nehmen: „Die Cannabisdiskussion dreht sich im Moment in vielen Kreisen um die völlig falsche Frage. Statt darüber zu reden, wie der Konsum möglichst bequem gemacht werden kann, muss es darum gehen, wie wir mehr Menschen, und gerade Jugendliche, davon abhalten können zu kiffen.“

Autor: dts | Foto: aleksandar jocic/Fotolia.com