Köln | aktualisiert | Am heutigen Vormittag eröffneten Oberbürgermeister Jürgen Roters, Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs und die städtische Beigeordnete für Wirtschaft und Liegenschaften, Ute Berg, offiziell das „Büro Wirtschaft für Mülheim“ am Wiener Platz 4. Die Einrichtung soll im Rahmen des Strukturförderprogramms „Mülheim 2020“ in den nächsten 21 Monaten die Lokalwirtschaft in den Stadtteilen Mülheim, Buchheim und Buchforst fördern und stärker miteinander vernetzen. Im Vorfeld der Veranstaltung war die verspätete Eröffnung des Büros durch einen Vertreter der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) kritisiert worden.

OB Roters sprach während seiner Eröffnungsrede von einer „wesentlichen Steuerfunktion“, die das Büro im 2010 gestarteten Gesamtprogramm von „Mülheim 2020“ übernehme. Auch solle das Büro dazu beitragen, Arbeitslosenquote und Insolvenzrate zu senken und dem Leerstand in Geschäftszentren entgegenzuwirken, so die Beigeordnete Berg.

Projektleiter Michael Rosenbaum und sein 12 Mitarbeiter starkes Team wollen künftig in den drei Stadtteilen ansässige Unternehmen, die sich weiterentwickeln wollen sowie Existenzgründer kostenlos beraten. Dies geschehe nicht nur auf Deutsch, Englisch oder Französisch, so Rosenbaum, sondern auch auf Türkisch, Russisch, Italienisch, Arabisch oder auch Tamilisch. Dadurch wolle man eventuellen Sprachbarrieren von vorn herein entgegenwirken. So sollen in den kommenden Monaten über 30 Informationsveranstaltungen angeboten werden, auch in den unterschiedlichen Sprachen.

Der Fokus des Büros richte sich verstärkt auf die Förderung der „Ethnischen Ökonomie“ erklärte Rosenbaum. Dabei gingen seine Mitarbeiter aktiv auf die ansässigen Gewerbetreibenden zu, um auf ihre Tätigkeit aufmerksam zu machen und schnellstmöglich Netzwerke aufzubauen. Auch wolle man sich des Leerstands in Mülheim annehmen und suche das Gespräch mit Eigentümern, um neue Büros und Läden anzusiedeln.

Das Projekt im Rahmen des Strukturförderprogramms „Mülheim 2020“ wurde nach europaweiter Ausschreibung an die Rosenbaum Nagy Unternehmensberatung in Kooperation mit der deutsch-türkischen Unternehmensberatung Konzept Consulting vergeben. Unterstützt wird das Projekt von dem Unternehmensservice der Stadt Köln, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, dem Einzelhandelsverband und dem Jobcenter.

Der ebenfalls in das Förderprogramm „Mülheim 2020“ eingebundene Veedelsbeirat befasst sich in seiner am Abend stattfindenden Sitzung mit dem neuen „Büro Wirtschaft für Mülheim“. Daneben gibt es unter anderem Zwischenberichte zu den laufenden Projekten „Sprachförderung in Tageseinrichtungen für Kinder“, „Große Bedarfsgemeinschaften/Aktivierung von Familienpotentialen“ und „Verstetigung der schulischen Sprachförderung“. Die öffentliche Sitzung findet im VHS-Saal des Bezirksrathauses Mülheim, Wiener Platz 2a, statt. Beginn ist 18.00 Uhr.

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Das Strukturförderprogramm „Mülheim 2020“ mit einem Finanzvolumen von bis zu 40 Millionen Euro will positive Entwicklungen in den Stadtteilen Mülheim, Buchheim und Buchforst unterstützen. Mit rund 40 Projekten sollen die Bildung gefördert, die Arbeitslosigkeit verringert, die Wirtschaftskraft verbessert und die gesundheitliche Situation der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert werden. Darüber hinaus werden durch bauliche Maßnahmen Straßen, Plätze und Grünanlagen umgestaltet und aufgewertet.

Das Vorhaben wird gefördert durch die Europäische Union/Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie das Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW. 20 Prozent der Kosten trägt die Stadt Köln. Finanzielle Unterstützung gibt es außerdem durch die Bundesagentur für Arbeit und das Jobcenter. Die Koordination des Gesamtprogramms „Mülheim 2020“ liegt beim Amt für Stadtentwicklung und Statistik.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Michael Rosenbaum, Norbert Fuchs, Ute Berg, OB Jürgen Roters und Ramazan Tastekin (vlnr.) bei der offiziellen Eröffnung.