„Familie findet am Tisch statt.“

„Familie findet am Tisch statt.“, diese These des ehemaligen Kölner Gemeindepfarrers Friedhelm Mennekes war ausschlaggebend für die Idee der Ausstellung „Reihenhausmannskost“, so die Direktorin des Museums für angewandte Kunst (MAKK), Petra Hesse. In der großen Halle des Museum wurden Esstische und Vitrinen angeordnet, jeweils sieben an der Zahl. Die Tische dienten als Projektionsoberflächen für Zeitrafferfilme. Diese drehten sich um das, am Esstisch stattfindende, Familienleben in einer Reihenhaussiedlung. Eine ganze Woche wurde das Leben am Tisch dokumentiert und in einem Fünf-Minuten-Film komprimiert. Per Kopfhörer, die an den Tischen angebracht wurden, konnten die Besucher den Erzählungen der Familien lauschen. Dabei eröffneten sich ganz persönliche Einblicke in das Leben der Dokumentierten. Mal sitzt eine Katze auf dem Tisch, dann wird wieder Kaffee mit der Familie getrunken, gearbeitet, Hausaufgaben gemacht, gegessen oder auch mal Oberkörper frei am Tisch gesessen.

Foto: Auf den Tischen werden Fünfminütige Filme präsentiert. Der Fokus liegt dabei auf dem Esstisch einer Familie und was an diesem geschieht.

Jede Familie besitzt neben dem eigenen Tisch, auch eine eigene Vitrine, in der ihr Küchengeschirr ausgestellt wird, ausgewählte Exemplare versteht sich. Ob Teller, Müslischüsseln oder Frühstücksbrettchen, so bekommt der Besucher auch einen visuellen Eindruck des Familienlebens in 3D. Neben der Fotoreihe mit über 40 Bildern, die einen ganz privaten Einblick in das Leben der Familien wirft, gibt es auch einen Bildband „Reihenhausmannskost“, der die Ausstellung begleitet.

Foto: Die Fotoreihe bietet einen Einblick in ganz persönliche Momente der Familien.

Wo klingelt man am besten um die deutsche Leitkultur zu finden – in einer Reihenhaussiedlung
Für den Katalog und die Kurzfilme zogen der südafrikanische Fotograf Stan Engelbrecht und Tatjana Buisson durch die Reihenhaussiedlungen Deutschlands. „Es ist eine Mischung aus Familiengeschichte, Rezeptbuch und Gesellschaftsstudie“, erklärte Petra Hesse das Konzept des Buches. Die Berliner Journalistin Nataly Bleuel unterstütze die beiden Südafrikaner als Buchautorin. Mit dem Werk „Reihenhauskost“ kam die Erkenntnis, dass auch in Reihenhäusern die Vielfalt dominieren kann. Von Grünkohl und Braten, bis hin zu Crêpes oder Falafel wird alles gegessen. Auch die Einrichtungen überraschten durch das häuslich, bunte Ambiente. Neben Bildern und begleitenden Texten, werden auch Leibgerichte aus rund 50 Reihenhäusern vorgestellt, von Kuriositäten wie Pizzasuppe bis zur Hausmannskost ist alles vertreten.


Infobox:
16.09.2011 – 11.12.2011
Eintritt: Reihenhausmannskost 5 Euro, 3 Euro ermäßigt (inklusive Schausammlungen)
Öffnungszeiten:
Di-So & Feiertag 11.17 Uhr
1. So im Monat: 10-17 Uhr
1. Do im Monat 11.17 Uhr
Museum für angewandte Kunst

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